Manfred Bieschke-Behm
Ein Tag im Garten (15 HAIKUS)
ANKOMMEN
Im Garten bin ich.
Immer, wenn die Amsel ruft
fühle ich mich wohl.
Frühling all überall.
Blumen blühen und Bäume.
Alle grüßen mich.
*****
ENTDECKEN
Am Randes des Beetes
samtweiße Blütenkelche
stumm mit mir sprechen.
Da drüben die Bank
lädt mich zum Verweilen ein,
will Kraft mir geben.
Sehe ich mich um
im überquellenden Grün
geht mein Herz mir auf.
Mild diffuses Licht
durchdringt das Blätterdickicht.
Schatten sich bilden.
*****
WAHRNEHMEN
Auch an diesem Tag
sind es die vielen Farben
die glücklich machen.
Rhododendron blüht
rosengleich in Purpurrot,
locken Bienen an.
Aufkommender Wind
bringt Gräser in Bewegung
wie Wellen das Meer.
ERKENNTNISSE
Schöpfung ist greifbar
Natur erzählt Geschichten
die Wahrheiten sind.
Was Ohren hören,
was meine Augen sehen,
ist das Paradies
*****
ABSCHIED
Vögel verstummen.
Das Blätterrauschen lässt nach.
Der Garten ist müd.
Abendkühle naht.
Die Blumen gehen schlafen.
Die Bäume ruhen.
*****
ZUVERSICHT
Der Mond ist Zeuge
das Alles bleibt, wie es ist
bis die Sonne scheint.
Wenn der Tag anbricht
Frühlingserwachen beginnt.
Singt die Nachtigall.
*****
*) HAIKU = älteste Gedichtform bestehend aus 17 Silben verteilt auf d Zeilen (1. Zeile = 5 Silben , 2. Zeile = 7 Silben, 3. Zeil = 5 Silben) – Ursprung: Japan
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.05.2019.
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