Die Herbstzeitlosen
Ballade
Die Morgenröte liebkost die letzten Rosen, -
Die taubedeckt am Waldrand stehen.
Neidvoll, - blicken die Herbstzeitlosen,
Sie sind sehr giftig, - doch wunderschön!
Die ‚Giftschönen‘ wurden oft besungen.
Manch schöner Reim wurde komponiert.
Lyrisch und geheimnisvoll haben sie geklungen,
Geist und Seele in Vollendung,- ‚harmonisiert‘.
Manch ‚Herbstzeitlose‘ wurde zur Schicksal Blume.
Die ‚Herbstvergessene‘ des Todes liebster Freund
Umarmte die Todessehnsucht, malt die Zauber Rune.
Des Baches Wasser im Katarakt, wild schäumt –
Bei dem Konklave der auserwählten, des Hades
Leuchtet des Hades dunkles Final, die Hieroglyphen.
Jenseits des Lebendigen, sonnenbeschienen Pfades
Auf die Stirne der Totgeweihten, auserwählten, prüfen.
Seine Wasser stürzten, tosend, durch den Katarakt
Treibt im grünen Schwall den dunklen Hades zu,
Der verschlingt den Bach, als wärst ein Liebesakt –
Die Wasserharfe singt die Melodie, zum Sterbeakt dazu.
Die Herbstzeitlosen blühen voll Schönheit, sie schließen
Sich zur Nacht, die Tode zu parieren, halten Bäume wacht
Und die klaren, heil ‚gen Wasser des Baches sich ergießen.
In dem Hades dunklen Schlund, die ein Höllenhund bewacht
Wer lässt erklingen mit Schmach des Windes Harfen nun?
Sollt loben doch den Herrn des todgeweihten Kümmerlings.
Er befahl euch doch mit scharfem Unterton, nur Gutes zu tun!
Wer nahm den güldenen Ring, von der Hand: Der Sperling? –
Der Sperling? "Nein, der Schmetterling!", "Der Schmetterling!"
Klang es wie im Chor. "Der Schmetterling stahl den Ring!"
Sterben soll er nun, gibt ihm den Pokal mit Schierling!
Der finstre, sprachlose Fiesling erhebt sich zum Dichterling!
Beschützt den Thron der Poeten, sie sind der Götter Freunde.
Aus allen heil ‚gen Klüfte, schwebt lyrisch, schöner Ton.
Über farbenfrohe Täler und Berge erklingt: "Beethovens Neunte!"
Feierlich voll Emotionen, legt sich Dämmerung über die Region.
(16.06.2019) E Storie