Andreas Vierk

Was der Obdachlose erzählt




 

Ich war noch jung. Ich fuhr ganz ohne Richtung
in einer U-Bahn zickzack durch Berlin.
Ich lag im Mittelgang auf meinen Knien,
denn gings nicht gradewegs in die Vernichtung?

Ich selbst war Poesie. Es war die Dichtung:
Sie ließ mich vor der Glut ins Feuer fliehn.
Auch schrumpfte ich von Tag zu Tag. Es schien,
als sei die Seinsverflüssigung Verpflichtung.

Ich bin aus Glas und Rauch, bin ganz durchzogen
von Adern, rot und blau, von Nerven, Sinnen.
Noch in der U-Bahn wär ich gern geflogen,

doch gab’s kein Außen, immer nur ein Innen.
Doch nun zerschmelze ich im Prismenbogen,
verliere mich, anstatt dich zu gewinnen.






 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.06.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Andreas Vierk schreibt seit seinem zehnten Lebensjahr Prosa und Lyrik. Er verfasste die meisten der Gedichte des „Septemberstrands“ in den Jahren 2013 und 2014.

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