Chris Schlolaut

tränen für...

ein junges leben…

sarah - mylene kam von der schule nach hause
setzte sich dann artig mit einem glas brause
in ihrem zimmer am tische gleich hin
und aufgestellte arme stützten kinn
in den weit geöffneten händen so ab
weils im kopf doch dieses brummen gab
sie wollte nicht mehr an die penne denken
musste sich nun schnellstens ablenken
von dem versauten rechtschreibungstest
den sie heute re bekam vom lehrer west
auch in geschichte völlig daneben
hatte ne glatte sechs gegeben
im alter von sechzehn
war das einst geschehn

ihre depri wurden noch schlimmer
als ihre mom betrat das zimmer
und sorgevoll auf tochter blickte
die nun ein stossgebet los schickte
in richtung fenster und weiter dann
zum firmamente weilenden gottesmann
ob der nun kommenden peinlichen fragen
denn darauf müsste sie antworten sagen

chaiselongue hatte sie im tvau noch nie gehört
von punischen kriegen wurde sie nimmer tangiert
wie man libyen richtig und korrekt formuliert
dabei fühlte sie sich vom teacher angeschmiert
ihr war es auch im grunde wirklich schnuppe
der andromedanebel mit seiner sternensuppe
bomber harris und stauffenberg waren namen
die weder transparent noch sinn ihr gaben
auch bei frage - antwort zum c14 check
nahm sie ne auszeit und trat geistig weg
beim thema zum kurfürsten im preussenland
hatte nie von dem gehört war somit unbekannt
und nach der nennung des namen voltaire
wusste sie plötzlich überhaupt nichts mehr

aber außerhalb vom schuluntericht in den pausen
wenn alle pennäler dann flugs outside sausen
vermochte sie mit freundinnen parlieren
vor ihnen konnte sie sich nie genieren
sie war spitze in punkto kosmetika
konnte softdrinks mixen wunderbar
hatte immer die allerneusten hits aus ganzer welt
denn ihre alten hatten kohle und sie taschengeld
war erste anlaufstelle für coole klamotten
freundinnen oft zuhaus in ihrer bude hocken
dann kreiste abends auch schon mal ne tüte
reihum durch ihre lungen und es erblühte
das supergeile feeling dass sie brauchte
auch wenn es hinterher sehr schlauchte

sie kam bei jedem event super an und ging hin
und jeder sah in ihr die absolute fetentigerin
zumal ansehnlich hübsch und für alles offen
konnten die jungs immer auf`en quicky hoffen
everybody darling nach schulschluss wie zuhaus
damit wollte sie leben und darauf war sie aus

eventuelle schwierigkeiten
die das leben ihr bereiten
werden von den eltern neutralisiert
und meistens mit kohle so kaschiert

mit siebzehn schmiss sie dann die schule hin
wollt erfahrungen sammeln gemäß ihrem sinn
mit zweiundzwanzig ganz high und doch down
sie war die cleverste am strich von allen fraun
im alter von dreißig jahren entsprechend dem pass
ähnelte sie einer fünfzigjährigen mit wildem hass
auf alle menschen denen sie im leben begegnet ist
ihnen gab sie die schuld für ihren verdammten mist
vor sich selbst war sie frei von schuld und sühne
für ihre ganze konstellation auf der lebensbühne
no future mehr am verfluchten und verpfuschten leben
die kohle reichte aber um sich den finalen schuss zu geben

sie starb erbärmlich in den bahnhofstoiletten
es war nichts mehr zu sehn von der einst netten
wohlbehüteten tochter aus gutem elternhaus
die sani`s packten zu und holten sie da raus
als fall für die pathologie und die kriminalen
zwecks erkennung und der statistik für analen
nach fünf wochen konnten sie die familie informieren
und diese durften sarah - mylene dann überführen

in einer friedhofsecke wurde sie dann aus familienscham
beigesetzt und somit ihr auch noch die letzte würde nahm

kevin ihr bruder war das genaue gegenteil
auch ihm bot man no richt`ge elternliebe feil
was alles in und wie sein leben ist gewesen
kannst bei interesse in fortsetzung lesen…

© by c. schlolaut • june, 2004



der inhalt von »mensch - family« ist nicht rein zufällig gewählt und die personen auch nicht erfunden,allerdings sind die namen fiktion...
dto.für diesen nachruf...
die anderen akteure stelle ich je nach interesse noch vor...
Chris Schlolaut, Anmerkung zum Gedicht

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