Hans Fritz
Wandertag
Ist taufrisch noch die Welt am Morgen,
beginnt der frohe Wandertag.
In wetterlaunisch Tun geborgen
mag kommen, was da kommen mag.
Noch Ruhe haben Strass und Gasse
vor quicklebend’gem Alltagstrott,
sind frei von eitler Menschen Masse
auf der Erfolgsjagd im Komplott.
Graue Häuserzeilen schwinden bald,
weichen Lauben hübsch geschmückt.
Aus der Ferne grüsst der Fichtenwald,
mit hohen Stämmen reich bestückt.
Ein Auenwald, den Fluss begleitend,
birgt manches Kleinod der Natur,
in urig Land hinüberleitend
als eines Werdens eigne Spur.
Bald eingehüllt von Waldesschatten
geruhsam gleitend wird der Schritt,
dann über satt begraste Matten
sorgsamer tastend wird der Tritt.
Wie freudig rinnt die Sprudelquelle
droben beim bemoosten Stein,
zum Innehalten rechte Stelle
im erquicklichen Dämmerschein.
Ein Ziel erreicht gen Tagesende,
zufrieden hält der Wandrer Rast,
wohl angekommen an der Wende
als des Naturgeschehens Gast.
Geht ein erfüllter Tag zur Neige,
dann endet froher Wandertag
auf pfeilgeradem Weg und Steige,
bis städtisch Treiben kommen mag.
Das Leben gleicht einem Wanderspiel,
mit Freud und Leid und Auf und Ab.
Die ewige Jagd nach Sinn und Ziel,
hält uns doch immerfort auf Trab.
In leis’ ersehnter Abendstille
wird langer Weg zu Ende sein.
Es ist wie spät erfüllter Wille,
wenn letzter Abschied stellt sich ein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.07.2019.
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