Horst Fleitmann
Krautrouladen
Und plötzlich steht man in der Stadt
wo Schule, Freunde, Kinderzeit,
auch Jugend man genossen hat
und spürt noch die Geborgenheit.
Wo sonntags man im Kirchenchor
als Kind rumalberte und sang.
Nun steht man also lang davor
dort, wo man Mauern übersprang
die heute lang schon nicht mehr steh’n.
Sie mussten weichen irgendwann.
Tot auch die Bäume der Alleen.
Den Fleischer gibt’s noch nebenan.
Man geht über den Park am Ort
sieht alte Gräber sehr gepflegt.
Der Spielplatz? Leider ist er fort,
ein neuer wurde angelegt.
Man schreitet langsam, man hat Zeit.
Erinnert viele der Stationen
aus eigener Vergangenheit.
Man selbst ging weg, sie blieben wohnen.
Nun steht man vor dem roten Haus.
Wie damals hört man Kinder rufen.
Grad eben ist die Schule aus,
ein Kind nimmt springend gleich drei Stufen.
Verstohlen blicke ich mich um.
Ich suche alte Kameraden.
Man kann die Zeit nicht drehen. Dumm!
Bei Mutter gäb’s jetzt Krautrouladen.
© Horst Fleitmann 2019
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.08.2019.
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