Brigitte Waldner

Stapelraub


Samstag war es, neunzehn Uhr,
als der Dieb nach Hause fuhr,
schob den Wagen hinters Haus,
packte seine Beute aus.

Kurze, dicke Stämme Holz
sammeln sich seit Wochen stolz,
zu dem Haufen, der dort liegt,
nur nicht kaufen, was man kriegt.

Brennholz für den ganzen Winter
Stück für Stück bringt er es hinter
seine Hauswand, alles Beute
aus den Stapeln fremder Leute,

aus den Wäldern still und heimlich,
und das ist ihm gar nicht peinlich.
Früher stahl er mir Bestände,
ganze Stapel, sogar Wände

und die Böden aus der Hütte.
So ist es bei Räubern Sitte.
In den Genen liegt sein Stehlen,
ihn wird niemand dafür quälen,

zieht den Kopf aus jeder Schlinge,
wie es besser niemals ginge.
Man wird sich darin verbeißen:
Heizölrechnung kann beweisen,

nötig hat er nicht zu stehlen,
und die Polizei wird fehlen.
Doch er heizt mit zwei Systemen:
Brennholz und mit leichten Ölen.

Er spart sich die Heizölkosten,
denn ein Dieb ist ja kein Pfosten,
Geld dafür stahl er bei Nachbarn,
ich zähl doppelt zu den Opfern.

Wenn das nur die Leute wüssten,
oh, wie sich die Räuber brüsten,
sie verschaukeln Polizisten,
die sie kundig überlisten.

Aus der Laube hör ich reden,
sie verarschen einen jeden,
Raub wird täglich hier betrieben,
wie ein Sport, so nach Belieben.

© Text und aktuelles Foto: Brigitte Waldner

Bildausschnitt: Brennholzhaufen an hinterer Hauswand, der täglich wächst.
 

Bild zum Gedicht Stapelraub

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.08.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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