Die Hure hat verloren,
ich liebe sie nicht mehr,
ich wurde neu geboren
und sie ist innen leer.
Ein Brunnen ohne Wasser,
ein bodenloses Fass,
sie wird dein Feind, dein Hasser,
trinkst du nicht aus dem Glas
des Rauschtranks ihrer Lügen,
sondern von Jesu Wein,
sie spielt, um zu besiegen,
will in den Venen sein,
mit ihrem Gift zu töten,
was Leben war und gut,
sie wird niemals erröten,
trinkt sie des Heilands Blut.
Ich lieb das zitternd' Mädchen,
das sich in ihr versteckt,
auch sie hängt an 'nem Fädchen,
sie wurde zum Objekt
von Männern, die sie "liebten",
ohne das Kind zu seh'n,
sie nach dem Sex aussiebten,
um kalt nach Haus zu geh'n.
Doch war auch ich kein Blinder,
verfiel dem nackten Spiel,
war mit ihr gerne Sünder,
verfehlte gern das Ziel.
Bis sie mein Herz verwundet,
mich aussog und fast fraß,
daran bin ich gesundet,
und seh jetzt wieder was.
Ja, ich trank ihren Becher,
gefesselt hält sie mich,
nennt Lügner mich und Zecher,
doch in ihr Angesicht
schau ich mit Jesu Augen
und schmelz ihr Hurenherz,
sie kann mich nicht auslaugen,
ich geh doch himmelwärts
und reiche ihr die Hände
als Christ zum Angebot,
offen ist stets das Ende,
kein Mensch ist ewig tot.
© by Patrick Rabe, 16. August 2019, Hamburg.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.08.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Gottes Zelt: Glaubens- und Liebesgedichte
von Patrick Rabe
Die Glaubens-und Liebesgedichte von Patrick Rabe sind mutig, innig, streitbar, vertrauens- und humorvoll, sie klammern auch Zweifel, Anfechtungen und Prüfungen nicht aus, stellen manchmal gewohnte Glaubensmuster auf den Kopf und eröffnen dem Leser den weiten Raum Gottes. Tief und kathartisch sind seine Gedichte von Tod und seelischer Wiederauferstehung, es finden sich Poeme der Suche, des Trostes, der Klage und der Freude. Abgerundet wird das Buch von einigen ungewöhnlichen theologischen Betrachtungen. Kein Happy-Clappy-Lobpreis, sondern ein Buch mit Ecken und Kanten, das einen Blick aufs Christentum eröffnet, der fern konservativer Traditionen liegt.
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