Hans Fritz
Von hoher Warte
Von der Höh bei den drei Eichen
schweift der Blick weit übers Land.
Wenn letzte Nebelschleier weichen,
gewinnt der Ausblick an Bestand.
Was von hier oben dünkt gar niedlich,
sieht drunten komplett anders aus,
es läuft nicht alles fröhlich, friedlich,
wo Idylle ist gepaart mit Graus.
Dort, in der einst so grünen Au
zeigt die Stadt ihr Allerweltsprofil,
reiht fast lückenlos sich Bau an Bau
von nüchternem Geschäftshausstil.
Es lässt sich erahnen aus Distanz
nimmermüde Alltagshektik,
blinden Eifers wirrer Tanz,
bei wenig Zeit für Dialektik.
Es spielen munter Marionetten,
von unsichtbarer Hand gelenkt,
es tragen schicksalsschwere Etiketten
die, die bleiben unbeschenkt.
Musse geht partout verloren,
wenn ruft die Pflicht rabiat.
Im Banne lärmender Motoren
der Mensch nur wenig Ruhe hat.
Im Ersinnen schlauer Tricks
Bürger Harmonie versuchen,
doch missratener Kulturenmix
ist einzig zu verbuchen.
Im Kollegium klingts pathetisch,
wenn Wissenswertes wird gelehrt.
Das Stadion gibt sich mehr athletisch,
wenn sportlich Können wird verehrt.
Von der Höh bei den drei Eichen
schweift der Blick weit übers Land.
Wenn späte Abendnebel schleichen,
ist ferne Stadt ins Nichts verbannt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.09.2019.
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