Renate Tank
IM ATEM DER STILLE
IM ATEM DER STILLE
Hellblau umspannt der Himmel den späten Morgen.
Ein Drittel Mond blieb unerschrocken hängen.
Die Sonne konnt‘ ihn nicht gesamt verdrängen
und strahlt ihn an von seiner linken Seite.
So steht er blass mit ihr in leisem Streite.
Über dem Wald, dem nahen, kreisen Sperber.
Es passt zu diesem Bild, das sich hier zeigt.
Die Grille sich vor lauter Schreck vergeigt.
Und klagend, in diese malerische Stille,
hat sich der Vögel Ruf befreit.
Die Ruhe trägt ihr sonntägliches Kleid.
Lässt mich den Seidenstoff sanft windgefächelt spüren.
Würde der Tod die Seele jetzt ganz sacht entführen,
sie würde singend steigen in die Unendlichkeit.
© Renate Tank
09.09.2012
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.09.2019.
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