Brigitte Waldner

Schlüssel weg


Ich suchte den Schlüssel und fand ihn nicht;
ich schaute in allen Räumen,
wo ich mich am Morgen aufgehalten hatte,
er war aber nirgends.

Ich probierte die Türen. Sie waren verschlossen.
Also konnte der Schlüssel nur im Haus sein,
außer der Nachbar hat ihn schon wieder geklaut
und mich eingeschlossen, wie so oft schon.

Ich schrieb auf ein Kalenderblatt die Uhrzeit
und dass beide Türen verschlossen waren.
Denn das kann sich in einer halben Stunde ändern,
wie von Geisterhand und ich habe Blackout.

Dann ging ich ins Badezimmer, um mich zu duschen.
Wenn danach eine Türe aufgesperrt ist
und der Schlüssel im Schloss steckt, oder wo liegt,
hat ihn inzwischen der Nachbar kopiert und retourniert.

Das war schon immer so, wohl viele, viele Male,
sobald wir neue Schlüssel hatten.
Wir waren so naiv und haben es nicht kapiert.
Aber diesmal war alles anders.

Als ich mich zum Duschen auszog,
fand ich den Schlüssel.
Was glaubt ihr, wo er war?
Ein Schlüsselbund mit einem Duzend Schlüssel dran

hing am Schlüsselband an meinem Hals.
Ich habe es nicht einmal bemerkt.
So sehr habe ich mich daran gewöhnt,
eine Schlüsselseniorin zu sein.

Viel Stress ist wegen der Nachbarn,
die ständig darauf Ausschau halten,
meine Schlüssel zu ergattern.
Sie heißen nicht umsonst Gatternig.

Ihr Name ist Programm.
passend zu diesen überparfümierten Stinkmorcheln,
die nichts anderes im Sinn haben,
als mich auszuspionieren und auszuplündern.

Die Bilder, wo er die schwarzen Handschuhe trug,
als ich ihn bei Einbrüchen erwischte,
habe ich immer noch vor Augen.
Er trug sie auch gestern beim Leiterklettertraining.

© Text und Foto: Brigitte Waldner

Bild zum Gedicht Schlüssel weg

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.09.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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