Abgang im Bahnhofsklo

Er sagt: Bezichtige dich aller Sünden,

die du nie begangen hast,

du giltst als hart, stark und abgekocht,

und du machst niemals Rast.

Doch kurz vor deinem Reiseziel,

da stell ich dir ein Bein,

und kicke dich von ganz weit oben

in die Hölle rein.

Er ist 'ne Sie, er knetete

aus Männlichkeit 'nen Kopf,

den stößt er in die Fotze rein,

auf dass das Maul man stopf',

dem Menschen, der noch Gottes Wort

von seinen Lippen lässt,

drum achtet stets auf Qualität,

ihr scheißt das, was ihr esst.

Sie sagt als Er: berausche dich

an meinem guten Wein,

den Königen schmeckt er famos,

du willst doch einer sein!

Doch dann gibt es nur eine Maß

voll Dosenbier, das stinkt,

das babylonisch Zeug ist Gift,

ihr pisst das, was ihr trinkt.

Da jodeln sie, da dodeln sie,

da grapschen sie ganz flott

der Zenzi an ihr Dekollete,

und halten sie für Gott.

Da reihern sie, da leiern sie

die Lederhosen aus,

erleichtern sich im Bahnhofsklo

und fahr'n im Hell'n nach Haus.

Patrick Rabe, 1. Oktober 2019, Hamburg.

Schönes Restoktoberfest, allerseits!