Der Regenwurm

Du hast nur ein Vorne und ein Hinten,
du armer Wicht.
Du bist geboren
ohne Augen, Nase, Mund und Ohren
ganz ohne ein Gesicht
und niemand ist da,
der auch nur ein Wort
mit dir spricht.
Du würmelst durch die Landschaft,
auf der Suche nach Verwandtschaft.

Blind und taub und stumm,
kriechst du in der Gegend,
am liebsten wohl im Mist herum.
Wo der Kompost riecht und stinkt,
dir dein Zuhause winkt.
Man kann es sehen wie man will,
der Wurm ist ganz friedlich,
er bewegt sich leise,
er ist ganz still.

Leider aber oder auch deswegen
kommt er oft in Not und Pein,
denn er dient so manch Getier,
auf die eine oder andre Weise,
gelegentlich auch als willkommene
Morgenspeise.

Was soll ich sagen,
die Natur kann so grausam sein:
Da wo der eine frisst,
da wird der andere gefressen.

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