Rolf Bormuth

Der Kieselstein

Der Kieselstein

...nur noch wenig Zeit bis die Maschine...
kurz vor Sieben am Abend zeigt sie an,
die goldene Uhr, ein Kundengeschenk.

‘Oh, ich sollte meiner Frau noch eine Kleinigkeit...’
„Organisieren Sie, Frau...äh, Betrag spielt keine ...!“
Letzter Aufruf...Passagiere bitte einsteigen...letzter...
‘Wo bleibt sie nur, wo, ich muß doch meiner Frau...’
Passagiere bitte...letzter...

„Komm’, ich zeig’ Dir etwas...!“
„Hmmm...?“
„Ich habe ihn selbst gesammelt...“
„Das geht nicht, Junge, weißt Du, meine Maschine...“
‘Wo bleibt sie nur...’
Passagiere bitte...

„Hallo Liebling, bitte nicht böse sein, meine Maschine,
sie ist mir davongeflogen
aber schau doch was ich Dir mitgebracht habe!“
„Einen Kieselstein?“
„Er hat ihn selbst gesammelt!“
„Selbst gesammelt?“
„Ja, ist er nicht wunderschön,
diese phantasievolle Zeichnung...
und er hat ihn selbst gesammelt.“
„Mein Mann schenkt mir einen Kieselstein...
danke, ein Geschenk von Herzen!“

Manchmal bedarf es der Notwendigkeit, die Dinge auf die Spitze zu treiben, um ein Lüftchen zu bewegen.

Es wird sicher offen bleiben bzw. würde eines Versuches bedürfen, wie realistisch die Gedanken hier sind. Doch darum geht es gar nicht, vielmehr soll die Frage wach gerüttelt werden: "Welche Seele sollte einem Geschenk inne wohnen?" Wieviele Millionen Mal geschieht es, mit Geld sollen Herzen verführt werden und dann wird auch noch die Sekretärin beauftragt, das besagte Geschenk zu besorgen. Wie schön, wenn dann der Himmel eine Situation schenkt, die zum Umdenken anregt. Und vielleicht erkennen auch die Beschenkten, erkennt auch die Dame zu hause den Wert eines wahrhaft von Herzen kommenden Geschenkes. Dann machen wir die Vorwürfe nicht einseitig dem Manager auch die Dame, die sich kaum unter einem riesigen Brillanten zufrieden geben würde, möge Freude bei diesem Gedicht haben. Ich wünsche es auf jeden Fall.

(Trotzdem nichts gegen Brillanten!!!)

Viele liebe Grüße, Euer Rolf
Rolf Bormuth, Anmerkung zum Gedicht

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