Patrick Rabe
Mein Penis
Mein Penis
Mein Penis hält mir eine Knarre an den Kopf und sagt:
"Noch ein Gedicht über Gott, und ich erschieße dich!"
Dann führt er mich zum Bett, drückt mich in die Kissen
und zertrümmert glühende Eisenstangen auf meinem Rücken,
die er vormals noch in der Hölle Ungläubigen des muslimischen Weltbildes
in den Arsch geschoben hatte.
Seufzend, und wesentlich weicher
holt er blumige Küsse von den Bergen des Libanon
und schiebt sie Sulamith
geschmeidig durch ihr Hintertürchen.
Leise hebt er den Kopf
und sieht das Flackern
der Flamme Jahs
an den Dornbüschen unserer Zeit.
Ich schließe die Augen
und alles geht in Flammen auf,
die wassergleich wie gütiger Balsam
den Hass aus der Hure spülen,
und lachend erhebt sich Adolf Hitler
als schimmeliger Ex-Spießer,
setzt sich vor meinen Fernseher
und trinkt mit Boris Becker
ein Radeberger auf die Milde des Hopfens
und zerkrümelt dann zu Leviticus-Paragraphen,
die man sich fortan
als schwarze Schläfenlocken
oder als Schnurrbart
ins Gesicht kleben kann.
Für heute hab ich erst mal genug getan.
Ab in die Realität!
***
"Alle Geister zusammen sind ein Geist,
aber nicht jedes Glied dieses Geister-Körper-Hauses
kann Lustvolles geistvoll verkaufen,
ohne Geld dafür zu nehmen
und ohne, dass Feministinnen kotzen."
(1. Korintherbrief, 12. Kapitel in der revidierten Bibelübersetzung von Gumsbert Abbeldwatsch)
© by Patrick Rabe, 6. November 2019, Hamburg.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.11.2019.
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