Horst Fleitmann
Der Bücherwurm
Die Fliege nährt sich auf dem Mist,vom Menschen nicht gelitten.
Doch weil der Vogel sie gern frisst
heißts, daß die Fliege nützlich ist.
Das bleibt wohl unbestritten.
Der Storch frisst braune Frösche meist,
die Biene sucht und nährt sich nur
durch Nektar vieler Blüten dreist
und ich ernähre meinen Geist
durch Verse und Gedichte stur.
Fress' mich durch Bücher ohne End.
ich lese und geniesse sie
mit allem drin was man so kennt
verdaue ich sie ungehemmt
denn das gefällt mir, fragt nicht wie.
Ich bin belesen, rundherum,
nicht wie gemeine Viecher.
Die fressen um zu fressen, stumm
und haben anderen Konsum
als ich. Ich fresse Bücher.
Die Nahrung, sie bekommt mir wohl,
mein lyrisch Wissen gewinnt Stärke.
Nie könnt' der schönste Blumenkohl,
oder gegartes in Staniol
so nahrhaft sein wie Goethes Werke
Wer an Literatur sich traut
und das was er als Bücherwurm
mit Freude liest, geistig durchkaut,
und das Geles'ne gut verdaut
erobert 's Leben wie im Sturm.
© Horst Fleitmann, 2019 Vorheriger TitelNächster Titel
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2019.
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