Brigitte Waldner

Lucas ist nicht in Ordnung


Ich hatte es in Verdacht, war mir nicht sicher.
Scheu blickte er mich im Supermarkt an,
als hätte er ein schlechtes Gewissen,
als wäre er bei den Einbrüchen nachts hier gewesen,
wo ich die Stimme hörte, die ich ihm zuordnen könnte.
Ich konfrontierte seine Mutter, dass ich Einbrüche hatte

und bestohlen wurde. Sie sagte: „Du Arme“ und ignorierte es.
Später sah ich sie die Räuber-Nachbarin umarmen und küssen.
Als ich im Herbst vorigen Jahres morgens früh
auf die Straße ging oder abends spät in den Garten,
leuchtete jemand mit rotem und grünem Licht
zu mir herunter. Es war Laser, gefährlicher Laser.

Aus Lucas Garten, visasvis der Räubernachbarn
kamen das Licht und ein akustisches Signal,
meine Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
Schaut man in den grünen Laserstrahl, erblindet man.
Erst hinterher las ich im Internet darüber nach.
War Lucas ein Komplize des Räubers Rudi?

Warum sollte Lucas versuchen, mich zu blenden?
Brach er mit Rudolf gemeinsam in mein Haus ein?
Ich hatte einen Verdacht, dass ich nachts seine Stimme hörte.
Rudolf fragte: „War es schwer?“ Einer antwortete: „Nein, leicht,“
als einer dem anderen meine Haustüren von innen aufsperrte und öffnete.
Einer war durch das Fenster oder anderweitig eingestiegen.

Ich lag wach im Bett im Schlafzimmer. Es war nachts um drei.
Ich traute mich nicht aufzustehen - aus Angst, sie töten mich.
Sie holten meine Autoschlüssel und plünderten die Speisekammer.
Als sie weg waren, schaute ich zu den drei Türen, ob sie offen standen.
Sie waren versperrt und die Schlüssel waren weg. Die Hintertür innen entriegelt.
Ich verriegelte die Hintertüre und schlief gegen 4 Uhr ein. Ich war eingesperrt.

Um sechs Uhr waren die Schlüssel da, steckten innen,
die vorderen zwei Haustüren waren jetzt unversperrt geschlossen.
Mit den Schlüsseln öffneten sie meine Garage und das Auto.
Sie stahlen Geld, das dort versteckt war. 1.600 Euro.
Wenn ich in meinen Garten ging oder auf die Straße,
wurde ich monatelang mit rotem und grünem Laserlicht belästigt.

Warum sollte Lucas das machen, wenn nicht als Komplize Rudolfs?
Er war arbeitslos, eröffnete eine Ein-Mann-Firma. Rasen mähen,
entrümpeln, Brennholz bietet er an, das er im Regen vergammeln lässt.
Wer soll das noch kaufen? Sein Geschäft geht nicht gut.
Meinen Auftrag lehnte er ab, indem er sich nicht mehr meldete.
Sein Firmenwagen fährt täglich mehrmals durch die Straße.

Als verhaltensauffälliges Kind absolvierte Lucas die Sonderschule
und kann nicht richtig schreiben: viele Wörter schreibt er fehlerhaft.
Er ist jung und braucht das Geld für Frau und Babyzwillinge.
Seit Herbst baut er sein Elternhaus um und vergrößert es.
Aus seinem Auto grüßt er mich ab und an freundlich.
Vorigen Herbst starb sein Großvater. Wo hat er das Geld her?

Was einer braucht, holt er bei mir, der eine, wie der andere,
als wäre ich ein kostenloser Supermarkt für Räuber.
Lucas ist nicht in Ordnung, sagten Leute, wo er in seiner Jugend klaute.
Dort darf er nicht mehr auf den Hof.
Seine Mutter ist absolut korrekt, eine Krankenschwester,
sein Onkel hat Blaulicht am Auto. Gegen Lucas kommt man nicht an.

Räuber Rudi war nicht der richtige Umgang für Lucas.
War es Lucas weiche Flüster-Stimme, die ich nachts hörte, oder Margits,
Rudolfs Schwester. Mutmaßlich brachen beide ein,
mal der eine, mal die andere, gemeinsam mit Rudi und Gerhard.
„Denken sie positiv, ignorieren sie die Einbrüche, um in
Frieden weiterzuleben, sie haben ja noch genug!“ sagten Kiwara.

Als Rudi mit Levi nachts unerlaubt in meinem Haus waren,
sagte er zu Levi „Lucas“. Levi antwortete: „Warum sagst du Lucas,
ich heiße nicht Lucas.“ Will Rudi seine Taten auf Lucas schieben?
Es gibt Ungereimtheiten. Lucas ist nicht in Ordnung.
Rudi will verwirren und ablenken. Dann gibt es noch Patrick
und Günter, wo mir einiges aufgefallen ist. Der Räuberklan Klan ist größer.

Die Kiwara haben kein Interesse, Einbrüche aufzuklären und abzuwehren.
Ich soll „Ruhe geben“. Ich bin alleinstehend. Angehörige sind tot.
Jeder macht mit mir, was er will und ich mache Fehler,
die daraus resultieren, dass sie mir viel Stress machen.
Die Kiwara und die Räuber machen mir das Leben zur Hölle.
Von einer unantastbaren Menschenwürde wissen die nichts.

© Brigitte Waldner

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Brigitte Waldner).
Der Beitrag wurde von Brigitte Waldner auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.11.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

Bild von Brigitte Waldner

  Brigitte Waldner als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Der Mensch denkt, der Tod lenkt von Waltraud Wickinghoff



Ein Ruhrgebietskrimi mit Blick über den Tellerrand (Mordversuch, Mord und Kidnapping eines Kindes)

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Allgemein" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Brigitte Waldner

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Die Last der Überbevölkerung von Brigitte Waldner (Weltpolitik)
Jogging Joe von Karl-Heinz Fricke (Allgemein)
VORGESORGT von Christine Wolny (Alltag)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen