Ingrid Bezold

Mein fremder, kleiner Freund

Mein Kind, du siehst so traurig aus
Die großen Augen blicken dunkel in die Ferne
Haarsträhnen fallen widerspenstig kraus
In deine Stirn. Und irgendwie hab ich dich gerne

Du zögerst, weil ich dich nach deinem Namen frage
Und, wo du wohnst,wo deine Schule ist
Warum du hier bist an so frühem Tage
Ob dich auch irgendwer vermisst

Dein Blick, unsicher mich betrachtend
Trifft mich ins Herz. Vorsichtig reich ich dir die Hand
Unsicher, auf das marode Pflaster achtend
Geh´n wir zu der bemalten Häuserwand

Die Pasta, die nur Luigi so zu kochen weiß
Verschlingst du hungrig, ohne zu pausieren
Es gibt Kakao und hinterher noch Eis
Ein Grund für dich, zu jubilieren

In deinen Augen leuchten kleine Blitze
Du siehst mich schüchtern von der Seite an
Ich spüre, wie ich in den Händen schwitze
Weil ich dein tristes Weltbild jetzt erahn´

Dein Papa unrasiert vor seiner Pulle
Er weiß nicht mehr, wie man sich freut
Die Mutter keine Zeit für eine Butterstulle
Sie braucht für Mietgeld noch fünf Freier heut

Ich würde dich am liebsten mit nachhause nehmen
Und dir die Welt ganz anders wissen lassen
Sie wird nicht frei sein von Problemen
Doch von den Ohnezukunfteinbahnstraßen

Mein kleiner Freund, von Herzen wünsch ich dir
Dass bald dein Leben wieder farbig ist
Wenn du mal froh sein willst, komm her zu mir
Hier meine Anschrift - dass du´s nicht vergisst



(c) Zeichnung und Text: Ingrid Bezold

Bild zum Gedicht Mein fremder, kleiner Freund

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.11.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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