Norman Dunfield

Abenteuer im Nadelgehölz

Das nachfolgende Gedicht bezieht sich auf eine Zeit,
in welcher der Weihnachtsbaum noch im Wald, und
nicht im OBI geholt wurde.
 
Im Sommer wurd' der Wald gepflegt,
doch heute wird der Baum gesägt.
Der Weg dorthin ist sehr beschwerlich
und auch die Säge unentbehrlich.
Vom Himmel rieseln leis' die Flocken.
Die Zehen frieren in den Socken.
Der Schlitten für den Abtransport
ändert nur langsam seinen Ort.
Die Kufen schneiden in den Schnee;
und auch die Hände tun schon weh.
 
Kurz vor der Dunkelheit der Nacht
steht er nun da, in voller Pracht.
Die Säge zeigt ihm seine Zähne
und sorgt für reichlich Sägespäne.
Die Zweige werden abgebunden,
auch trotz der kalten Finger Wunden,
und kurz darauf, es ist schon spät,
kommt er auf das Transportgerät.
Beschwerlich ist der Weg nach Haus'
und endlich aus dem Schnee heraus.
 
Herunter mit den feuchten Sachen,
damit die Geister neu erwachen.
Ein warmes Bad und heißer Tee,
dann tun die Glieder nicht mehr weh.
Danach ein Griff zum bunten Teller;
der Baum steht noch im Trockenkeller.
Kugeln, Kerzen und dergleichen
müssen auch dieses Mal ausreichen.
Mit Lametta reich bestückt
wird der Baum schon bald beglückt.
 
Stolz steht er nun in der Ecke
und reicht bis zur Zimmerdecke.
Das tiefe Grün an seinen Zweigen
muss sich unter Schmückwerk neigen;
und wenn die frischen Nadeln duften,
dann lohnte sich das schwere Schuften.
Zwei Wochen wird er jetzt verbleiben,
bevor die Nadeln sich vertreiben.
Doch auch danach macht er noch Sinn
als Feuerholz für den Kamin.

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