Hans Fritz
Der steinerne Garten
Vor der Stadt herrscht Volksauflauf,
Kleingärten stehen zum Verkauf.
Jeder Käufer hofft inbrünstig,
dass der Preis ist gut und günstig,
dass pflegeleichte Krume
geeignet ist für Kohl und Blume.
Herr Eckstein in Verzug gerät,
denn er kommt – wie meist - zu spät.
Wie er auch hin und her orakelt,
das Land scheint restlos ausgemakelt.
Darauf ein Käufer ihm beteuert,
das letzte Stück sei nicht verscheuert,
es sei zwar voller Wackersteine,
grosse Brocken, wenig kleine.
Da kommt Herrn Eckstein die Idee:
Wenn ich die Sache richtig seh’,
könnte ich im grossen Ganzen
das steinern Chaos recht bepflanzen.
Den Vertrag rasch unterschrieben,
ist ihm das Stückchen Land verblieben.
Noch vor Beginn der Sommerzeit
steht der Steingarten bereit.
Zwergkiefer und Edelraute,
fremde Gräser, altvertraute,
natürlich auch ein Busch aus Buchs,
manches Kraut mit Polsterwuchs.
Bald ist dieses Gärtchen schon
eine wahre Attraktion;
und beim Preisverleih
ist Herr Eckstein auch dabei,
bekommt sogar den Ehrenpreis
für ein Wagnis und für Fleiss.
Manches Mal da lohnt das Placken,
um Üblem Schönes abzuzwacken.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.01.2020.
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