Brigitte Waldner

Ohne Veranstalter kein Maskenball


Ein Maskenball im Februar
veranstaltet in jedem Jahr
erfreute jung und schlank und rund,
verkleidet war man schön und bunt.

Im Gasthaus fand er damals statt,
im kleinsten Ort, in jeder Stadt,
man nähte selber das Kostüm,
zur Schneiderin ging mancher hin.

Private Schneider sind nicht mehr,
heut braucht man keine Schneiderlehr.
Maskierung kauft man im Geschäft,
das keine Wünsche offen lässt.

Geboten wird zum Dumpingpreis
ein jedes Schnäppchen sexy, heiß,
ob Hexe, Früchtchen, Märchenfee,
Prinzessin, Smiley, grüner Klee,

von mittelalterlicher Maid
bis wildes Tier im Flapperkleid,
gestickte Augenmasken sind
der Aufputz, mit dem Frau gewinnt.

Klein Österreich bei der EU
sperrt Gasthäuser jetzt einfach zu,
und es entfällt der Maskenball.
Veranstaltet wird Karneval

im Fernsehen in aller Welt.
Den Österreichern fehlt das Geld,
das wird an die EU bezahlt,
was ihr als Mitgliedsbeitrag galt.

Es wird ein Gastgeber gesucht,
der die Veranstaltung hier bucht.
Ein Saal steht jedenfalls bereit
für Maskenball zu jeder Zeit,

muss nicht im Winter sein bei Frost,
es freut sich auch der Sommergast
auf ein Kostümfest hier am See,
es mangelt nicht an der Idee,

ein Gala-Abend wird ein Fest,
in einem Dorf, wie unser Nest.
Es sollte was vom Feinsten sein,
ein jeder fände sich gern ein

in dem Kostüm nach seiner Wahl
verkleidet im Kulturhaussaal.
Man speist und tanzt und redet viel,
das wär ein wunderschöner Deal,

doch bleibt das alles Träumerei,
es kommt kein Anbieter herbei.
Kostüme hängen hier im Schrank,
das freche kurz, das edle lang,

sie warten auf ein Angebot,
von Motten werden sie bedroht.
Erbarme sich doch unser Herr,
dass endlich ein Kostümfest wär.

© Brigitte Waldner

 

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