Patrick Rabe
Herbert, Bob und Tom
Den Weg zum Stadion gegangen,
wie sollte ich dort hingelangen?
Kein Geld für den Sprit,
ein Typ nahm mich mit.
Ich sah das Idol deutscher Massen
noch einmal vor dem Verblassen,
"Bochum" und "Männer"
und der Weg zum Meer.
Doch seine größten, tiefsten Stunden,
die ich als Brief an mich empfunden,
zerriss die Menge
wie ein wildes Tier.
Drei Jahre vorher war ich kleiner,
die Augen klarer, das Herz noch reiner,
da sah ich mein Idol im Stadtpark
und das Gras war grün.
Augen, die die Ferne suchen,
müssen nicht blind sein oder fluchen,
doch den Freund, der vor der Bühne steht,
den seh'n sie nicht.
Ich sah den lächeln, der nie lächelt,
den seine Frau beweinen, der den Vollmond anhechelt,
ich sah dem König in die Augen,
wir schliefen beide nicht.
© by Patrick Rabe, 7. März 2020, Hamburg.
Dieses Gedicht ist Tom Liwa gewidmet und folgt der Melodie seines Songs "Stadion", den er mit seiner Band Flowerpornoes auf dem Album "Ich & Ich" veröffentlichte.
Die Schwierigkeiten, sich seinen Lieblingkünstler im Konzert anzusehen, können immens sein, und müssen nicht damit zu tun haben, dass man ihm die Treue aufgekündigt hat. Daher bin ich auch gerne bereit zu sagen, dass dieses Gedicht eine ebenso ehrliche Hommage an Bob Dylan und Herbert Grönemeyer ist.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.03.2020.
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