August Sonnenfisch

Beschleunigungsbeschleunigung



 

 

Beschleunigungsbeschleunigung

 

Eilen, eilen, immer nur weiter!
Wo bist du geblieben?

Keine Zeit zum Weilen
und Verweilen.
Zum Innehalten. Innesein.
Kein Raum zum
Gewahrsein,

zum Erfühlen und Erkennen.

Keine Blütenpracht schauen,
keinen Vollmond
bestaunen.

Keinen Freundesblick
ins Herz dir lassen,
bei keinem Reiher verweilen,
keine Katze bemerken,
die schnurrt.

Doch wer immer nur
fort- und dahineilt,

hinauf- und hinab- und hinübereilt -
der kühlt aus,
verdummt,
verliert sich selbst
und verflüchtigt! 

Wo bist du geblieben, Adam?
Wo finde ich dich wieder,

Eva im Paradies?

Die innere Stimme der Wahrheit:
ist fein und
mitnichten gehört.


Die Maschinen immer flotter,
immer effektiver, die
Läufe und Abläufe immer kürzer!

Doch wir, als ihre Schöpfer
:
Wir sind nicht freier!
Mitnichten! Vasallen sind wir:
Vasallen der Maschinen,
die wir erfunden,

Vasallen der Prozesse, die wir geschaffen!

Heruntergekommen zur Knechtschaft
heruntergekommen.
Versklavt an überbordend
überquellende Programme versklavt.
Gehetzt von Termin
zu Termin gehetzt.

Getrieben von Ereignis zu Ereignis getrieben.

Das Leben in toto
kein Koitus,
kein "Zusammengehen"
kein "Zusammenkommen".
Das Leben in toto
ein Koitus Interruptus!

Da weint der Kleine Prinz schmerzlich
bittere Tränen!

*

Eilen, eilen, immer nur weiter –
und vorüber bist du!

Keine Zeit mehr zum Weilen
und Verweilen.

Kein Raum zum Gewahrsein.
Überall dabei sein.
Doch Überall ist Nirgends!

Da wendet der Kleine Prinz sich ab
mit Grauen:
"Die großen Leute sind
entschieden
sehr verwunderlich!"


Doch der Mensch ist ein

anderer Mensch,
woimmer er spielt:
im göttlichen
Sinne spielt.

So fabuliert einst Friedrich von Schiller.

 

 

 

 

(c) August Sonnenfisch, 9. März 2020 ff

Siehe DER KLEINE PRINZ (1943)
von Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

 

 

 

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„Krachen, Scheppern und dann gewaltiger Lärm, als ein schwerer Gegenstand an die Wand geworfen wurde. Oh verdammt, die Verrückte spielte drüben in der Küche schon wieder ihr absolutes Lieblingsspiel – Geister vertreiben. Gleich würde sie hierher ins Wohnzimmer stürzen, wo ich versuchte, in Ruhe meine Hausaufgaben zu machen. Und dann würde sie mir wieder lang und breit erklären, welches Gespenst gerade versucht hatte, durch die Wand zu gehen und sie anzugreifen. Ich hasste sie! Ich hasste dieses Weib aus ganzem Herzen!“ Die 13-jährige Eva lebt in einer nach außen hin heilen, kleinbürgerlichen Familie. Hinter der geschlossenen Tür herrscht Tag für Tag eine Hölle aus psychischer und physischer Gewalt durch die psychopathische Mutter und den egomanischen Vater. Verzweifelt versucht sie, sich daraus zu befreien. Vergebens - bis ihr ein altes Buch in die Hände fällt. Als letzten Ausweg beschwört sie daraus einen Teufel. Er bietet ihr seine Hilfe an. Aber sein Preis ist hoch...

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