Liebe Brigitte,
sehr wahrhaftig und klug zusammengefasst, mit leichter Kritik an den passenden Stellen, locker und ohne Panik liest sich Dein in klaren Vierzeiler-Strophen verpacktes Gedicht. Für die Regierung, die erneut glänzend unter Beweis gestellt hat, dass auf sie im Extremfall kein oder nur bedingt Verlass ist und dass wer sich auf sie verlässt, verloren ist, unternahm die notwendigen Maßnahmen "zu wenig, zu spät" (im englischen Original, wenn's gestattet: "too little, too late") - jetzt haben wir die dicke Seuche an den Hacken - und es ist fraglich, ob sie so schnell wieder verschwindet, wie es hätte möglich sein können! Manchmal frage ich mich natürlich, ob diese Inkompetenz eine geplante, absichtliche ist - oder ob diese Regierung einfach schlicht unfähig ist.
Es ist äußerst bedrohlich und für mich als jemanden, der in ruhigen, friedlichen Zeiten aufgewachsen ist, der volle Geschäfte kannte und leere nur vom Hörensagen und aus Berichten der Großeltern und Dokumentationen über die Zeit während und nach dem WK II, geradezu verstörend, was hier läuft. Wenn jetzt ständiger Mangel entstehen soll und wir uns hier in eine Planwirtschaft verwandeln, in der stets zu wenig von allem vorhanden ist und nur der noch was kriegt, der das nötige Großgeld hat und als frühester Vogel den Wurm ergattert (wie in der DDR), dann wäre das für mich nicht mehr allzu erstrebens-/lebenswert mehr in dieser Welt. Aber das ist ein anderes Thema.
Ja, die Mittel werden knapp. Gestern gab es bei ALDI keine Flüssigseife mehr (die feste allerdings schon noch), Desinfektionsmittel sind ausverkauft, bei DM gab's noch in "limitierter Auflage" ein paar Handgels antibakterieller, nicht aber antivirenhafter Art. Die Furcht und Besorgnis wachsen, während man sich präparieren muss. Witzigerweise gelten sog. "Preper" (vom Englischen "to prepare"), die sich schon seit längerem gegen alle Eventualitäten mit Lebens- und Haushaltsmitteln aller Art eindecken, als "Nazis". Vor Hamsterkäufen wird auf der einen Seite gewarnt, gemacht werden sie aber. Es ist absurd. Hoffentlich hört das mit dem Virus auf, denn ich bin's leid. Er soll verschwinden und nimmer wiederkehren. Er hat genug Chaos, Angst, vereinzelt Tod angerichtet, es muss aufhören, damit ein (vielleicht) entspannter Sommer folgen kann.
Wie Du auch schreibst: Man muss das Auto tanken - und ja: Die Meisten von uns müssen ja noch zur Arbeit oder Schule (auch wenn die Schulen jetzt nach und nach, in NRW ab Montag, geschlossen werden), man hat Verpflichtungen, und Isolation, ob freiwillig, ob erzwungen, ist äußerst gesundheitsschädlich. Hoffen wir inständig, dass man nicht Quarantäne über ganze Städte verhängt, das wäre verheerend. Bitte nicht! Bitte, bitte nicht!
LG und danke für Dein ermutigendes aber sachlich-ernstes Gedicht. Karl-Konrad
Knorke Knoo14.03.2020
Liebe Brigitte,
Die leeren Supermarktregale erinnern mich an tiefste DDR-Zeiten, an die ich mich noch sehr gut erinnere. Die momentane Situation hast du bildhaft klar in Form von scharfen Worten aufleben lassen!
LG. Michael
Michael Reissig16.03.2020