Karl-Konrad Knooshood

Wenn Zyniker gewönnen

 

Wenn die Zyniker gewönnen,

gäb's keine Grenzen ihrer Niedertracht,

würd keiner dem "Pöbel" Umstandsmöbel gönnen,

kein Leben in kalter, menschenleerer Nacht,

 

Wenn die Zyniker mit ihren Sprüchen,

an Zustimmung und Zulauf gewönnen,

mit ihren moralischen Modergerüchen,

in welch Teufelsküchen sie uns bringen können,

 

Ich mein' die, die JOHNSONs Erkrankung feiern,

und ihm ein baldiges Abkratzen wollen,

die wie Experten kalt sezierend leiern,

dass alte, kranke Menschen sterben sollen,

 

Ich mein' die windigen Welle-Journalisten,

wie den Mistkerl (gestern) aus den Niederlanden,

die berechnenden Opportunisten,

wähnend, dass sie's besser wüssten, Treffer landen,

 

Ich mein' die Schanden, die sich,

salopp, lapidar äußern, dass Scherben,

eben immer sind, drüben wie hiesig,

und im Pandemischen Menschen sterben,

 

Die Verderbten, die entscheiden lassen:,

zu wenig Geräte, zu viele Erkrankten-Massen,

Die Alten, "Ausgedienten", die nicht ins Konzept passen,

soll'n gefälligst ihr Leben lassen? Nicht zu fassen!,

 

Damit das junge Gemüse, das fade,

noch lang per FfF, Gendermüll rumspinnen kann,

damit die frische Dekade,

ohne alte "Dekadenz" beginnen kann,

 

Viele Erkenntnisse, die man gewinnen kann,

wie Jahrhundert 21 wird,

wie im idealistischen Linkssumpf stumpf jedes Sinnen dann,

jeder Wert von Leben, Kultur, Kunst, Pietät, Recht und Ordnung, Demokratie stirbt,

 

Ein simples Ding, mikroskopisch klein,

stellt uns auf die Probe, macht uns mürbe,

sieh nur, verstörend, nicht?, wie sie sich freu'n,

wenn jeder Widerstand gegen den Untergang und alles Alte, Erhabene, Etablierte stürbe!,

 

Das ist kein Phänomen von rechts,

orchestriert wird weiterhin von oben,

unter der Last, die uns alle ächzt,

wird Bürgerrecht für Bürgerrecht enthoben,

 

Als ultimatives Argument und Druckmittel,

der staatliche Oberbüttel,

schreitet zur Tat, langsam und gemächlich,

nur der Schaden wird beträchtlich,

 

Derweil das Virus munter grassiert,

mitunter letzten Anstand Mancher eliminiert,

niemand soll dran sterben, jedes Leben,

wird's nur einmal, kostbar!, geben!,

 

Wenn die Zyniker aus Funk und Print,

zur Hochform aufgelaufen sind,

juckt sie nicht, ob Oma oder Kind,

verendet, verreckt, verrinnt,

 

Ja, wenn die Zyniker gewönnen,

ihre Kaltblütigkeiten gerönnen,

so sie keinem außer sich zu leben gönnen,

ihre Ränke sie spönnen dann…

 

"Will you make us laugh,

Will you make us cry,

Will you tell us when to live,

Will you tell us, when to die?..."

 

[CAT STEVENS/YUSUF – "Where Do The Children Play?" in "Tea For The Tillerman", 1970]




(08.04.2020)


Ich war über alle Maßen schockiert - nicht nur über die Tatsache, dass in vielen Ländern, wohl auch in
Deutschland?, entschieden werden muss, von Ärzten, wer leben darf und wer nicht, da nicht genügend
Beatmungsgeräte zur Verfügung stehen. Sondern auch darüber, etwa einen niederländischen
Journalisten in den Nachrichten zitiert zu wissen, der in etwa meinte, dass man ältere Leute, die sowieso
übergewichtig, schwerkrank und gebrechlich seien und ja ohnehin nur noch zwei Jahre oder so zu leben
hätten, ruhig sterben lassen sollte, damit jüngere überleben können! Man stelle sich IHN in dieser Lage
vor, wenn jemand beschließen würde, SEIN Leben als weniger wert zu betrachten! Mir fielen zu diesem
Vogel nur Wörter ein, die mit dem Gesäß von Primaten zu tun haben oder sich auf die unehelichen Kinder
von Prostituierten bezögen, was etwas unfein wäre. Sind wir schon wieder soweit? Und vor allem: Das
war KEIN konservativer Alternativmedien-Journalist, sondern ein Mainstreamer. Wieder einmal. In keinem
konservativen Medium konnte ich solchen Zynismus nachlesen. Die Zyniker kommen mal wieder aus den
üblichen Ecken und lenken ganz gern davon ab, dass SIE ALLEIN es sind, die hier einen auf
Menschenverachtung machen und unterschiedliche Gewichtungen vornehmen.
Karl-Konrad Knooshood, Anmerkung zum Gedicht

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