Brigitte Waldner
Das Jammervirus
Als die Geschäfte zum Schutz vor Corona
für einen Monat geschlossen wurden,
begannen die ewigen Jammerer
bedauernswert jämmerlich zu jammern,
dass ihnen der Umsatz wegfallen wird,
wenn man die Wirtschaft einfriert
und damit ihr Einkommen, der Gewinn,
der ihnen weltweit Luxus gewährt.
Mit zig Milliarden vom Staat unterstützt,
versuchte er, Arbeitsplätze zu retten,
und wurden sie doch gekündigt zu Hauf.
Geholfen wird Müttern mit einem Kind:
Sie werden 420 Euro im Voraus erhalten.
Für drei Monate, wohlgemerkt,
wenn sie komplizierte Formulare ausfüllen.
Sie müssen sie erst einmal finden,
zum richtigen Zeitpunkt abgeben,
um nach Corona das Geld zu erleben.
Was wäre für die Ausnahmezeit
bedingungsloses Grundeinkommen für alle?
Das könnte dem Staat Milliarden ersparen,
die doch nur wieder jenen zugutekommen,
die Jammern von Kind an gelernt haben.
Wohin fließen die vielen Milliarden?
Sie fließen in dunklen Kanälen,
beschattet vom Schatten Coronas,
man wird sie den Ärmsten stehlen,
damit sie den Jammerern nicht fehlen.
Besuche zu Ostern empfangen,
war sträflich bei Strafe verboten.
Ab Dienstag nach Ostern geht
der Rauchfangkehrer von Haus zu Haus
und fegt Kamine rein und raus,
verteilt Corona nebenbei,
oh du verrücktes Osterei!
Erst hinterher erfährt man es,
man hätte es verweigern können.
So infiziert man Land und Leute;
es wird gewaltsam durchgeseucht,
wer brav daheim Corona ausweicht,
dem Jammervirus zu genügen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.04.2020.
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