Unterm Baum im Dämmerlichte
studierte einst ein Jüngling Fichte.
Auch las er Herder, Schelling, Hegel,
zerkaute sich an Fries die Nägel.
Doch plötzlich rauschte, wohl verkannt,
sapere aude von Kant
erneut durch seine Hirnsynapsen,
und die Erleuchtung ließ ihn japsen.
Und so beschloss er: „Schluss mit Lesen!
Ich bündle all die wilden Thesen,
auf dass für immer sie auf Erden
zur absoluten Wahrheit werden.
Wenn ich mein Sein nun anvisiere,
es ganz bewusst analysiere
im Längenbreitentiefenraum,
nicht nur im Wachen, auch im Traum
und in der Zeit, nicht zu vergessen,
dann wäre es doch zu vermessen,
mich den schieren Fiktionen,
weitere Dimensionen,
hinzugeben, zu begreifen“;
so begann in ihm zu reifen
die Erkenntnis, dass das Feuer
stets als Funzel ungeheuer
klein erscheint uns, deduziert aus
unseres Bewusstseins Chaos;
A priori wir auf ewig
einer Transzendenz nicht fähig.
Und sind die Sinne auch beflissen,
erfahrungsreich wir, voller Wissen,
die Logik scharf und effektiv,
die Wahrheit bleibt stets subjektiv!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.04.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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