Lieber Robert,
der chinesische Fluch: "mögest Du in interessanten Zeiten leben!" ist nun erfüllt worden. Ich weiß nicht, ob Du das Buch "Die unendliche Geschichte"(nicht die Filme) kennst. Mit jeder Wunscherfüllung geht auch etwas und sehr oft Wesentliches in uns verloren. Und was bringt ein langes Leben, ohne Lebensqualität und mit möglicherweise schlechtem Gewissen? Macht es nicht irgendwie verrückt? Für mich hat sich Deutschlands Suchtgesellschaft sehr gewandelt von stofflichen Suchtmitteln (Alkohol, etc.) hin zu nicht stoffgebundenen, wie etwa Spielsucht (dazu gehören auch online Games), zu Pornosucht und zu der Sucht nach Machterleben und zwar in der Form von Macht und Ohnmacht. Und wie es Süchte so an sich haben, werden sie irgendwann einmal selbstständig und die Sucht hat uns und nicht wir die Sucht. - Und da kann man Masken kaufen, wie man will, die Süchte demaskieren sich immer mehr: Im Kleinen wird häusliche Gewalt öffentlich, im Großen die Gier zu beherrschen, gesehen, gefürchtet, oder bewundert zu werden. - Und es gibt natürlich unzählige Facetten und Mischformen. Und wieder schreit alles: "Führer befiehl´, wir folgen!" Und wie schön wird aktuell überall gefolgt, und entmachtet geglaubte Parteien und Systeme feiern Auferstehung...
Ja, Dein Gedicht spricht es an; und wer schweigt, macht sich schuldig. Und für die Feiglinge unter uns: Man kann auch ganz leise "nein" sagen...
Liebe Grüße,
Frank
Frank Gülden02.05.2020
Mein lieber Robert, dein Gedicht ist ein offenes Wort, was in heutigen Zeiten zwingend nötig ist. Die Duskussion, wie geht es weiter, muss fortgesetzt werden.
Wir dürfen nicht verkennen, dass unsere Gesellschaft ein Konglomerat sehr vieler, vorallem verschiedener Interessen ist. Ich glaube nicht, dass 1933 grüßen lässt, so, wie es unter deinem Gedicht steht. Trotzdem sind und bleiben Menschen manipulierbar, auch das zeigt die aktuelle Krise.
Wer kann und wer will für sich und sein Wohl entscheiden? Das ist keine simple Frage. Jeder sollte es dürfen. Kann und will es tatsächlich jeder?
Das ist ein schier unendliches Thema. ich will einfach mal einen Schlußpunkt setzen.
HG und dir ein schönes Wochenende, Bernhard
Tensho02.05.2020
Eben. Was sollen wir Menschenleben retten, wenn wir sowieso sterben müssen. Und die eigentlich Guten, schlussfolgere ich aus dem "Gedicht", sind die, die Schäubles These für die einzig richtige halten. Geht es doch um Menschenwürde und nicht um's Sterben. Oder geht's auch um die Würde eines Menschen, der bereits - ohne sich dafür zu entschuldigen ,- über achtzig ist ? Den man für die Annehmlichkeiten des Mitmenschen opfert könnte, - oder, - wie es zynischer kaum geht, - vom Alter her sowieso bald gestorben wäre?
Dann aber heißt es wieder:
"Die Menschen Würde zählt viel mehr,
Als Leben im Heim eingesperrt.
Ein alter Mensch sehnt sich doch sehr,
Nach den Liebsten, die er begehrt."
Aber dem "Liebsten" kann er doch wohl nur begegnen, wenn er am Leben ist.
Denn es ist nie und nimmer die Rede davon sein, dass "Isolation" für alle Zeit ihre Gültigkeit hat.
Je besser wir eine Zeit lang "Abstand" halten, umso besser sind die Chancen, dass es vorbei geht.
Oder sind Wissenschaftler auch die Tölpel und Trottel wie es die Politiker deiner Meinung nach sind?
Alle? - Woher nimmst du diese Weisheit, diese Überheblichkeit ? (Klugheit verkneif ich mir)
Wer will denn das totale Leben? - Klingt, als ginge es darum, die Menschen unsterblich zu machen...
Eigentlich ist es Schade um die "Lebenszeit", auf derartige Äußerungen, die dazu noch ein Gedicht sein sollen, zu antworten. Denn ändern werde ich deine vorgedachten Ergüsse mit Sicherheit nicht.
Dennoch: bleib gesund, und so fern du es willst, lebe recht lange!
manfred
Manfred Ende02.05.2020
Lieber (fraglos) nicht obrigkeitshöriger Robert...
Es trügt der Schein (doch Tabus gibt´s von oben)
Der Deutsche allein ( unschuldig- will gern toben)
Maskenzwang für Weiterleben?
auch Viren geh´n oft daneben...!
Engelszungen...im Abstands-Chor...uns alle loben!!
Herzl. satierische
Samstagmittagsgrüße
vom Schwabenfreund Jürgen
Lyrikus02.05.2020
...Robert, die Menschen verstehen es nicht anders. Es muss Regeln geben, die schützen andere Leben. Österreich hat die Regeln nun gelockert und wir dürfen die Kinder und Enkelkinder wieder treffen. Die Maßnahmen haben gewirkt und sonst, wer weiß, da wäre ich vielleicht schon in den ewigen Jagdgründen.
Hab Geduld, es wird sich wieder alles zum Besten regeln.
LG Bertl.
freude02.05.2020
HEUTE hat wer gut gesprochen,
MORGEN ist es wieder erbrochen...
Wir brauchen ein
„WELT-HOCHLEISTUNGSGEHIRN“.
Unsere Kapazitäten sind eingebrochen.
Wir drücken uns alles zur Verfügung Stehende rein,
quirlen es durch, um einzusehen,
auch so kann es nicht wirklich gehen...
Und was haben wir letztendlich
als ALTE Weisheit gefunden:
ALLES ist mit ALLEM verbunden.
Eine ZÄSUR nur kann uns retten?
Wen / was retten wir
aus den brennenden Betten?
Die MENSCHEN sind überfordert,
und wenn sie das waren,
sind sie anderen schon immer
an "DEN KARREN" gefahren...
Eine Gefahr brodelt sich erst warm,
bis sie sich ergießt in Kriegsalarm...
Der Zustand heute ähnelt einem
TANZ AUF DEM VULKAN.
RANDGEDANKEN - ungesüßt
- Renate
Renate Tank02.05.2020
Lieber Robert, die Corona-Pandemie hat sicherlich unerwartete Nebenaspekte in der Bewertung der auferlegten Einschränkungen mit sich gebracht. In der Erreichung einer gewohnten Normalität unserer Wirtschaft lassen sich viele Fettnäpfchen ausmachen. Bei allen Ängsten, Bangen und Ungewissheiten die Corona bisher mit sich brachte, wurden die Entscheidungsträger hinter einer dichten Maske und einer beschlagenen Brille in ihren Maßnahmen erfinderisch.
Mit frdl. GR. Karl-Heinz
Musilump2302.05.2020