Robert Müller
Deutschstunde - Teil 1
Unser Deutsch, so hab ich's gelernt, sei wunderbarWie Mathematik, einfach, logisch, sonnenklar
Die Lyrik gar himmlisch, weil dort oben geboren
Nur gegen mich hat sich diese Sprache verschworen
Wie kämpfe ich heute noch gegen all diese tiv's
Vom Nomina, über Geni bis zu den Akkusativs
Dann zur Frage, was wird gross geschrieben, was klein
Wo setzt man Kommas, wann lässt man sie sein?
Und all die verschiedenen Normen
Geschäfts- und Liebesbriefe mit eigenen Formen
Und überall lauern versteckte Fallen
Man kommt ins Stottern, fängt an zu lallen
Unsicherheiten, wohin man auch schaut
Man fühlt sich unwohl in seiner Haut
Die Angst nimmt zu, Fehler zu machen
Du lieber Leser, magst darüber lachen
Dir wurde das Sprachgefühl in die Wiege gelegt
Hast nachher die Sprache gehegt und gepflegt
Mir aber wurde in dieser hektischen Welt
so viel Unbekanntes gegenüber gestellt
Die und das soll ich während der Schulzeit begreifen
und nebenbei auch noch im Menschlichsein reifen.
Von einem Freund erhielt ich den Rat:
"Mach aus dem Kreis ein analoges Quadrat.
Dann schau dir das Wort "Gedankengut" an
Ich selber habe damit mir Gutes getan
Nimm dir Zeit, nimm's möglichst gelassen
Du sollst dich in Ruhe damit befassen!"
Es hat dann einige Tage gedauert
- zu sehr fühlte ich mich vom Freunde belauert -
bis ich endlich zu rätseln anfing
wo denn bei mir ein solcher Kreis hing
Es häuften sich Fragen über Fragen
Was sollte ein solcher Kreis mir wohl sagen
Da hör ich Sarastro in den heiligen Hallen
und plötzlich ist mir der Groschen gefallen! Vorheriger TitelNächster Titel
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.05.2020.
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