Ein Bote kommt geschwind geritten
Sein Pferd eilt mit schnellen schritten
Im Hofe der Burg, ist angekommen
Die Stufen hat er sogleich erklommen
Vor des Königs Thron, beugt das Knie
Die Barden zupften eine leise Melodie
Überbringt dem König die neue Kunde
Der Bote endet, nach fast einer Stunde
Der König, er kann es nicht fassen
Es müssen erfahren, all die Massen
Entsetzt, es solle ein jeder erfahren
Bald, jeder im Land darüber im Klaren
Verschleppt, sie kommt nicht Heim
Solch Frevel, das kann doch nicht sein
Wie können sie so etwas nur wagen
Der König, so leidet, in diesen tagen
Ausreiten wollte sie bloß, mit ihrem Ross
Ein jeder Ritter, er eilt zum Schloss
Mit Kniefall schwören sie jeden Eid
Alle wollen sie retten, die liebliche Maid
Alle Ritter ziehen aus, sie zu retten
Wollen sie befreien aus ihren Ketten
Ins ganze Land, suchen in allen Ecken
Jeden Stein umgedreht, wo solle sie stecken
Nur der eine, dessen Namen keiner kennt
Ein jeden im Land, ist er völlig fremd
Eine richtige Rüstung trägt er zwar nicht
Doch eine Ausstrahlung, wie das pure Licht
Er wirkt schlaksig, schon beinahe mager
Früher einst, galt er gewiss als Versager
Doch etwas muss mit ihm geschehen sein
Er wirkt offen, aber auch irgendwie geheim
Alleine zieht er los, hat da einen Verdacht
Märchen sollen es sein, jeder darüber lacht
Er erschafft Ungeheuer, die Mär des Hexenmeister
Wenn es stimmt, erschafft er sogar Geister
Doch weiß er bedeutend mehr wie er sagt
Das unwirkliche Licht, diese Laute, es an ihm nagt
Er hat das Gemäuer in der ferne gesehen
Das Versteck des Alten, hörte auch das Flehen
Vergangen sind viele Jahre seit diesem Moment
Eine Reise von wenigen Tagen, von ihm trennt
Macht sich auf den Weg, zu werden ein Held
Geradewegs durch jeden Wald und über jedes Feld
Nach mehreren Tagen ist es nun so weit
Die Bleibe des Hexers, er macht sich bereit
Er schleift sein Schwert, ruht noch ein wenig aus
Nach wenigen Stunden ruhe geht er zu dem Haus
Vorsichtig und auf leisen Sohlen, geht er hinein
Er schaut sich um, es scheint als ist er allein
Das Haus, nichts Ungewöhnliches ist zu sehen
Tiefer geht er hinein, wieder hört er ein Flehen
Das Flehen, es scheint von unten zu kommen
Er überlegt, handeln muss er nun besonnen
Immer tiefer führt ihn sein Weg in das Gemäuer
Die Treppe, hat sie gefunden, ist ihm nicht geheuer
Unten angekommen, herrscht Schummriges Licht
Sieht nur Schemen, erkennt, erfüllt ist seine Pflicht
Auf einem Tisch, der leblose Körper der edlen Maid
Ein Geräusch, zieht sein Schwert, zum Kampf bereit
Schnell dreht er sich, schwingt den stählernen Tod
Enthauptet den Alten, der Boden färbt sich Rot
Voller schreck schaut er auf die Leiche des Alten
Sieht ganz anders aus wie gedacht, hat kaum Falten
Vergangen sind doch schon so viele Jahre
Aber er sieht jung aus, kaum weiße Haare
Eingehüllt ist er in eine schwarze lange Kutte
Das Blut, dass sich sammelt, sieht aus wie rote Suppe
Er lässt den Blick wieder durch den Raum schweifen
Ketten an den Wänden, Käfige voll mit Leichen
Plötzlich wieder dieses traurige, klagende flehen
Wieder schaut er sich um, doch es ist nichts zu sehen
Ein schabendes Geräusch und ein tiefes keuschen
Das schummrige Licht, lies seine Augen sich täuschen
Wie aus dem nichts wird er von den Füßen gerissen
Das Monster greift an, hat sich in der Schulter verbissen
Mit aller Kraft stößt er zu mit seinem Schwert
Wieder und wieder, bis es sich nicht mehr wehrt
Ein letztes Röcheln entringt sich seiner Kehle
Doch nun scheint es vorbei, für immer entweicht die Seele
Mit Schmerzen rappelt er sich wieder auf die Füße
Erst jetzt bemerkt er, in der Luft liegt eine gewisse süße
Was soll er nun machen, zurück zum König, geradewegs
Zum Beweis nimmt er sich den Kopf, das richtige tun stets
Vor des Königs Thron, berichtet er jede Einzelheit
Blind vor Wut und Trauer, er den Todesbefehl schreit
Mit dem Strick um dem Hals, der Henker macht immer weiter
Und so endet die Mär des Einsamen Streiter
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.05.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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