Hanns Seydel

DER TURM DER KIRCHEN


( gewidmet Margit und Adalbert )

" Nur ewigen und ernsten Dingen
Sei ihr metallner Mund geweiht,
Und stündlich mit den schnellen Schwingen
Berühr` im Fluge sie die Zeit. "
(aus Schillers "Glocke")




Fest verankert in dem Boden
steht stabil der Kirche Turm.
Der Turm ist dauerhaft zu loben,
wer`s verkennt, könnt` sein ein Wurm.
Riesig sind die Türm` der Kirchen,
die wuchtig rag` in Himmels Höhe.
Nichts mit dem ist zu vergleichen
in der Ferne und der Nähe.

Und am Kirchturm auf der Erden,
wachsend aus dem Gras am Boden,
sieht man herrlich helle Blumen,
vom Gärtner gesetzt ganz eben.
Des Kirchturms wuchtig` Pforte
hat ganz groß` gewaltig` Tore.
Der Tore Griff ist kraftvoll eisern,
ist fest und kann nicht brechen.

Und in der Kirche Eingang,
am Fuße ihres hohen Turmes,
da lieg` rel`giöse Zeitung`,
schön gestaltet wie `was Buntes.
Pfarrer, Mess- und Kirchendiener,
vor dem Kirchturm sind versammelt.
Und weihevoll wie sonstens Keiner,
durch die Pforte geh`n gesammelt.

Und auf Kirchturms höchsten Höhen,
man sieht im Sommer viele Tauben.
Es gesellen sich dazu die Krähen,
gefolgt vom Heer von Adlern.
Den königlichen Kirchturm krönt
ein mächtig ragend` Kreuz.
Er wird dadurch schon verschönt,
sein Anblick geht durch`s Herz.

Steinern stählern, stärkstens stur
zeigt der Turm sein` Größ` ganz pur.
Und an des Turmes riesenhafter Uhr,
der Zeig`, er geht nach vorne nur.
Des Kirchturms glockenartig` Uhr,
dauernd rhytmisch ist am Schlagen.
Von Stund` zu Stund`, sie schlaget mehr,
man hört`s und kann die Schläge zählen.

Und wieder hört man Kirchturms Uhr,
sie erreicht der Leute feines Ohr.
Da sieht man schon von weitem
ein Brautpaar heilig schreiten.
Und sieh`, das Paar blickt best` beeindruckt,
von Kirchturms Höhe ist vereinnahmt.
Das Paar ist schön geschmücket
und wird später sein beglücket.

Oh wie herrlich sind die Lustgefühle
in des Jahres hellster Zeit.
Der Kirchturm leucht` als schön` Gefüge,
beschienen von der Sonn` erneut.
Plötzlich wird der Himmel dunkel,
sieh`, es zeigt sich herb` Gefunkel.
Und Horch, es kommt heran ein Donnern,
nicht mehr weit ist lautes Bollern.

Zerstörungswut ist krass am Wirken
bei den allerstärksten Stürmen.
Doch fest bleibt jeder Kirche Turm,
der widersteht dem ärgsten Sturm.
Massivstes Mat`rial muss meistern
die allergrößt` Naturgewalten.
Der Kirchturm kann nie wanken,
er übersteht die stärkst` Gefahren.

Des Gewitters grob` Gewölk
hängt düster über ganzer Kirch`.
Verängstigt ist das ganze Volk,
doch bleibt heil wie Noahs Arch`.
Und in der bombastisch riesig` Höh`
des Turmes Spitze, sie bleibt zäh.
Sie übersteht den stärksten Sturm,
stabil sie ist wie ganzer Turm.

An Turms gewaltig` riesig` Festigkeit
der starke Sturm prallt ab herb hart.
Der Turm bedeutet Schöpfer-Freiheit
der Erbauer in der best` Gestalt.
Bebend kommt der Wind geflogen,
der das Chaos brennend sucht.
Alles wirklich Gute kommt von oben,
hier unten wächst die blühend` Frucht.

Und nach des Wetters schlimm` Gemisch
die Sonn` blickt strahlend hell hervor.
Ein farbig` Regenbogen bildet sich
und bestrahlt des Kirchturms ehern` Tor.
Eines bleibt im Gedächtnis tiefstens haften
und wirkt wie ein gigantischer Schatten :
Durch das feste Fundament, der Turm
übersteht den allerstärksten Sturm.

Gewaltig sind der Dome Türm`
zu Regensburg und Köln.
Umgeben von der Straße Lärm,
sie die beiden Städt` erfreun.
Im ehrwürdig alten prachtvoll` Rom
gigantisch wirkt der Petersdom.
Bei ihm, da ragt kein eindrucksvoller Turm,
sein` Kuppel strahlt wie eine Riesenblum` !



( E N D E )

Hanns SEYDEL, 18.02.2020 / 19.02.2020 (gepostet 29.05.2020)


" Und wie der Klang im Ohr vergehet,
Der mächtig tönend ihr entschallt,
So lehre sie, daß nichts bestehet,
Daß alles Irdische verhallt. "
(aus Schillers "Glocke")











































































































































 

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