Hanns Seydel

DER UNTERGANG DER BURGUNDEN


( nach dem zweiten Teil des Nibelungenliedes )

Tronjes Dankwart, Tronjes Hagen,
Alzeys Volker, Wormsens Brut,
Krimhilds Rache musst sie treffen
für des Siegfrieds frühen Tod.
Und nie mehr hat ihr Lachen
die Anderen erfreut.
Sie wurde dann zum Drachen
und hat es nie bereut.

Hass und Rache dort nur walten,
Hasses Kraft, sie kennt kein Halten.
Starkes war dann dort am Schalten,
der Rachsucht Krimhilds Sinne galten.
Denn immer finster ist die Rache
und immer düster ist der Hasse.
Doch das Drama ward beginnet,
Krimhilds Rachgier nie verrinnet.

Unbarmherzig, rachesehnend,
nur sich rächen wollt ihr Seel.
Keine Reu war dort versöhnend,
jede Gnad war dort verfehl.
Auf gings dann zu König Etzel,
dort wirds geben ein Gemetzel.
Heer Burgunds in Aufbruchstimmung,
Untergang war sein Bestimmung.

Dort hat nichts verloren,
wer zur Schwäche ward geboren.
Kraft und Stärke waren da
bei der ganzen Reckenschar.
Rheines Farbe ward ganz dunkel,
schwarz war sein Gefunkel.
Tronjes Hagen blickt zur See hin,
unheilschwanger ward die Szen.

Des tiefen Rheines Töchter
wissen von des Wormsens Fluch,
sie kennen auch die Schlächter
und ihren schlechten Ruf.
Des Rheines breite Ufer,
einst waren sie der Halt Burgunds.
Doch gabs dann keinen Rufer
und schon gar kein rettend Stund.

Immer düstrer ward der Himmel,
die Szene ward zur reinen Qual.
Der Todeskampf hat bald Gewimmel,
Blut und Elend warn die Wahl.
Gunter, Gernot, Giselher,
alle drei dem Tod geweiht.
Kein Erbarmen kam daher
in ihres Lebens traurig End.

Furchtbar sind die krassen Töne,
die ertönen in der Wut.
Unheil kam für Gibichs Söhne,
Krimhilds Zorn hat finstre Glut.
Rache, Rache, nur noch Rache
wollt ihr stark verletztes Herz.
Gnadenlos wie nur ein Drache,
Frieden kannt nicht mehr ihr Schmerz.

Von Rachsucht nur noch angetrieben,
Krimhild war krass hasserfüllt.
Gnade war dort nicht verblieben,
jede Hoffnung nur verhüllt.
Gnadenlos, erbarmungslos,
nur noch dies war Wormsens Los.
Rachgier war ein großer Trieb,
Vergebung nirgends mehr verblieb.

Stumm und starr nach vorne blickend
sah das Heer sein Ende nahn.
Dort war nichts mehr friedlich wirkend,
warum war grad es dann dran ?
Und schauerlich und schauerlich,
des Todes Grauen sahn sie nahn.
Dort war nichts bedauerlich,
finstre Wut kam dort gut an !

Hass und Rache dort nur walten,
Hasses Kraft, sie kennt kein Halten.
Bei Götterwut und Götterzorn
liegt Hasses Frucht extrem weit vorn.
Denn wo der Hass geboren wird,
ist Rache nicht ein wertlos Wort.
Bei Götterzorn und Götterwut
glimmt immer Hasses brennend Glut.

Da tosten die Stürme in düstrer Brust,
dort ward nur geboren des Hasses Lust.
Dort klirrten die Schwerter, dort nagte der Schmerz,
sie waren Berserker und hatten kein Herz.
Die Schwerter der Recken, sie brachten den Tod,
sie mussten verrecken in größter Not.
Todeszeitpunkt war gekommen,
Zeit der Recken war verronnen.

Nichts mehr Neues ward begonnen,
alle Seelen warn beklommen.
Erstarrte Blicke sprachen Bände,
Entsetzen war beim ganzen Heere.
Sie wollte Rache schicksalsschwer,
Versöhnung kannt sie nimmermehr.
Alle Recken warn gestärket
und fürs Drama fest gewappnet.

Dort warn Blut und Elend überall
und krass der Schrecken schriller Schall.
Graus und Bangen macht sich breit
in dem übel schlimmem Streit.
Am Ende blieb nur elend Graus,
das kalte Herz war dort zu Haus.
Zermartert war dann jedes Herz,
der Seele Schlund war voller Schmerz.

Pure Panik, tiefe Tragik, tiefste Trauer,
nur noch Tränen weit und breit,
nirgends schimmerte ein Wonneschauer,
traurger Tod war dort bereit.
Des König Gibichs dreie Söhne,
alle tot durch Hasses Frucht.
Rachedurstig war der Krimhild Seele,
vorbei war Lebens lichte Lust.

Überall zerfetzte Leiber,
überall der Rache Frucht !
Überall der Klage Lieder,
überall der Gräber Gruft !
Überall nur Finsternis,
überall nur Düsternis,
überall nur Dunkelheit,
nirgends dort war Helligkeit.

Breite Scheite warn geschichtet,
Verbrennung wurde ernst verrichtet.
Hoffnung wurde nicht gesichtet,
Etzels Burg nie mehr belichtet.
Die Not Burgunds, sie hat ein Ende,
Krimhild selbst, sie fand den Tode !!
Größres ward noch nie erzählt
als in der Sagen größtem Lied !!!



( E N D E )

Hanns SEYDEL, Frühjahr 2016 (Urfassung)















































































































































































 

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