Jürgen Berndt-Lüders
Digital und manuell
Wie sprachen wir früher – ich weiß auch noch wie –
Oft über die Praktiken der Onanie.
Denn während der Mann manuell tätig war,
da half sich die Frau digal. Wunderbar!*
Die harmlosen Zeiten sind leider vorbei,
denn heute wird auf digital umgestellt,
das ist für mich Anlass zu großem Geschrei,
denn kaum Dialoge gibt’s noch auf der Welt.
Da mailt eine Firma, ich sei ihr die sieben-
Und siebzig Euronen noch schuldig geblieben.
Doch telefonieren und mündlich berichten,
die Firma, sie müsse auf gar nichts verzichten,
das Geld sei vom Konto doch längst abgegangen,
ich hätte doch nicht mit Betrug angefangen,
die Möglichkeit habe ich tatsächlich nicht.
Auf Klärendes üb’ ich oft wirklich Verzicht.
Der Grund ist ganz einfach: Ein Mensch kostet Geld,
denn jeder braucht Geld überall auf der Welt.
Und was hier gespart wird, von dem was ich biete,
das steigert beim anderen seine Rendite.
Ach was, keine Bange, ich will nicht zurück,
such’ nicht nur bei Altem, Bewährtem mein Glück,
nur das sich der Mensch die Bedeutung erkämpft.
Ich sag’s Dir ganz leise, im Tonfall gedämpft...
*Latein. Digitus: der Finger
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.08.2020.
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