Hanns Seydel

Märtyrer GIROLAMO SAVONAROLA


Der Seele intensivster Tiefgang,
mammutmäßig hämmert ohne Paus`.
Dort ist reinste Überzeugung,
die wogt im Innern mit Gebraus.
Für den Glauben wollt` er leben,
Größres konnt`s für ihn nicht geben.
Er wurde Dominikaner
wie andre Franziskaner.

Der ganz gewaltge Prediger,
er war ein echter Seliger.
Vergeistigt war sein` Ausrichtung,
im Glaub`, er sah der Seele Heilung.
So sehr sehnte sich sein` Seel`
nach einem Glaub` wie ein Juwel.
Sein Sinn sah sehrend salbungsvoll
alle, alle Werte ohne Groll.

Frei wie des feurig` Vogels Flug
war sein` religiös` Gedankenwelt.
Das Gewöhnlich` war ihm nicht genug,
er wollt` einzig nur den geistlich` Wert !
Er predigte Buße und Reue,
dies sei gegenüber Gott die wahre Treue !
Er schimpfte über den Verfall der Sitten
bei den arroganten Herrschenden.

Und schrillest schrie`s aus ihm heraus :
"Tut Buße, verabscheut die Sünde,
Lebt nicht wertlos in Saus und Braus,
für christlich` Leben gibt`s viel` Gründe !"
Er war Ferraras größter Sohn,
als Prediger ein echtes Ass.
Doch Undank ist der Welten Lohn,
die Leut`, am End` hab` ihn gehass`.

Da sah er bei dem argen Feinde :
Dess` Herz war eine Mördergrube.
Zum Herrgott betet er mit Inbrunst :
"Verwehr` mir nie Dein` dauernd` Gunst !"
Der Papst, er war ihm nicht gewogen,
wollt`, am Best`, der Prior wär` gestorben.
Mit brutaler Offenheit er giftig ruft :
"Für mich, Savonarola ist ein Schuft."

Zum Papste kam er traurig
und zeigte sich tief reuig.
Da entgegnet der ihm kalt zurück :
"Dein` Predigt bricht Dir das Genick."
Unbeweglich, nur durchbohrend
war Papstes permanent fixierend` Aug`.
Des Papstes Rede wurde donnernd,
am End` war Savonarola ausgelaug`.

Eisig war des Papstes Ablehnung,
die ihm schlimm entgegen schlug,
ihm, der glaubte an sein` Sendung,
ihm, der mehr als Andere war klug.
Unfreundlich war Papstes dunkler Blick
und gefährlich düster seine Mimik.
Der sonst so furchtlose Girolamo,
beim Papst, er wurde nicht mehr froh.

Ultrahöhnisch, megaspottend
war der Vatikan den Groß` verdammend.
Ungerecht war jene Welt,
nicht beachtend höchste Wert`.
Und Alexander, der Sechste,
der Strengste aller Päpste,
den Bannstrahl hat verhängt,
des Priors Herz, es ward beengt.

Des gut` Gerechten Gegner
sind heimtückisch und hasserfüllt.
Sie sind bei weitem schlechter
als die, bei denen alles ist erhellt.
Des Girolamosens Feinde,
sie war`n ein` bös` Gemeinde.
Ein grauenhafter Mordrat wurd` gebild`
und Schlimmstes wurd` geführt im Schild`.

Und apathisch, nicht mehr ansprechbar,
gefasst, der Prior sah sein Schicksal.
Girolamo, er war erfüllet fest und klar
von seiner Sendung ewgem Schall.
Einsam auf sein` letzten Wegen,
dem Stärksten galt sein heilges Streben.
Denn das dauerhafte Denkertum
kennt kein oberflächlich` Drumherum.

Für alle Gläubgen war er Einer des Vertrauens,
den Unglaub` machte immer tief betroffen.
Es hat ein` Mensch des starken Glaubens
Anfeindung schwerstens tief getroffen.
Das unfassbar` Martyrium des Prior
war herber als jeder Trauer Flor.
Aus sein` Adern floss in Flüssen
das Blut mit grauenhaft` Ergüssen.

Das grausige Martyrium des Prior
war größer als jed` erdenklich` Trauer.
Die Qual, sie ging durch Mark und Bein,
doch sein` Seel` blieb hehr und rein.
Da hört man Prior schrill nur heulen,
umschlingend aller Seelen Säulen.
Der Schmerzen stärkste Qualen,
grausam fuhren sie ihr` schrecklich` Bahnen.

Doch auch im bitterbös` Vernichtungsbrand,
in der Seel`, er blieb sich immer treu.
Er war der Heiligste im ganzen Land,
nach ihm, die Werte wurden wieder neu.
Grausam schlimmstens ultraherb,
unmenschlich nur im höchsten Grad,
der Henker krassest megaderb
den Prior töt` ohn` jede Gnad`.

Gnadenlos gefoltert, gemartert grell gequält,
Girolamo war schwer geschwächt.
Die Grauenhaften haben ihn erhängt
und hinterher in lodernd` Flamm` verbrennt.
Nach sei`m gewaltsam` Tod,
der im Endeffekt war purer Mord,
all` Gläubigen war`n schlimm schockiert
und sah`n den Glauben stark blockiert.

Und traurig wurde ganz Italia,
verloren hat`s Savonarola.
Des Glaubens großer Kämpfer
wurd` nicht geacht` als Kirchens Denker.
Unerschütterlich nur Gott ergeben,
für sein` Glauben musst` er sterben.
Für aller Konfessionen Kirche
war er fest wie eine Eiche.

Kein Geringerer als Karol Woytyla
achtete Girolamo Savonarola.
Der große Papst aus Polen
gab dies zu ganz unverhohlen.
Für radikale Änderung des Lebenswandels,
urplötzlich und ohne jeden Rückblick,
war Savonarola, voll des Heilgen Geistes,
der lenkt des Menschen ganz` Geschick !!



( E N D E )
Hanns SEYDEL, 19.02.2020 - 23.02.2020

Werk 107
(106 wurde früher bereits gepostet, jedoch ohne Angabe der Werknummer.)

 

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