Peter Biastoch

gläserner Traum

Die Sonne scheint in Moll.

Der Wind streicht lila durch das blattlose Geäst der fernen Bäume.

 

Schwungradgetriebene Wolken ratterten über die Landschaft.

Sie segelten tief. Zu tief, um den Windfängertürmen auszuweichen.

Diese lassen ihre messerscharfen Flügel durch die dunstigen Bäuche schreddern.

Eine Schneise der Verwüstung treibt dahin und

ein lautloser Schmerzensschrei erschüttert meine Nervenbahnen.

Die Wolken bluten… Nein!

Sie können die Zahnräder ihrer Antriebe nicht halten.

Diese fallen herab und bohren sich krachend in die schwere Ackerkrume.

 

Die Sonne schickt mir einzelne, blaue Strahlen,

die meinen Schatten rot aufleuchten lassen.

Ein grelles Lachen tobt durch meinen Sinn

und das Vergessen hat begonnen.

Die Vergangenheit ist schon verblasst.

Auch Gegenwärtiges beginnt zu schwinden.

Nur Zukünftiges wird klar und klarer mir.

Dann ist mir mit einem mal bewusst, was ich

heut in siebzehn Jahren getan haben werde…

 

Der Boden verliert den Kontakt zu meinen Füßen.

Ich schwebe hinauf, wo ich meinen Gefühlen,

in einem Flamenco, Ausdruck verleihe.

Bild zum Gedicht gläserner Traum

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.09.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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