Manuela Schneider
Bitte
Bitte
30.07.2003
Wenn du auch nur mein Freund sein willst:
Bitte, geh weg.
Wenn ich dich erstmal habe,
verliere ich dich wieder.
Könnte es nicht ertragen,
falls du gehst.
Wenn das alles wieder da ist.
Früh das leise Leiden,
Mittags schreiende Wunden,
abends einsame, rote Tränen
und Nachts alles auf einmal...
Und wenn ich dann früh aufstehe,
fängt alles von vorne an.
Sei nicht so nett zu mir, bitte.
Das kann ich nicht ertragen.
Habe doch nichts,
was ich dir zurück geben kann.
Bitte, bitte, bitte:
Ich flehe dich an.
Rede nicht immer über Freundschaft und Liebe.
Ich kann dem nicht standhalten.
So was schönes wie dich habe ich nicht verdient.
Nichts ehrenhaftes hab ich getan.
Nichts gutes habe ich gemacht.
Die größte Sünde, die ich beging:
Geboren zu werden.
Vertrau mir,
wenn du mich brauchst,
bin ich für dich da.
Wenn du weinen willst,
kannst du das an meiner Schulter tun.
Doch bitte schenke mir nicht noch mehr von deinen wunderbaren Lächeln.
Komm nur ganz langsam in meine Stille.
Aber zerbreche sie nicht.
Bitte sei nicht so dumm
und willst bei mir Wärme finden.
Noch mehr enttäuschen möcht ich dich nicht.
Werde alles tun, um dich glücklich zu machen.
Rufst du mich,
werde ich bei dir sein.
Bist du krank,
werde ich dir Medizin geben.
Und wenn du stirbst,
werde ich jede Blume vor deinen Grab pflegen.
Aber ich verlange dafür nichts.
Das du bei mir bist, ist schon zu viel.
Bitte, geh jetzt.
Aber lass mich nicht wieder allein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.08.2004.
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