Patrick Rabe
Ascheregen über Städten, Nichtstun und gebratene Angsthasen
(Deutschland, Deutschland über…äh, oh, umgekippt.)
Bald ist es vorbei.
Die Welt gewinnt, und ich bin frei.
Dann werd ich zählen, mich vermählen,
mir die beste Perle wählen,
die letzte schwarze Hurensau:
Die mach ich mir zur Frau.
Und dann fahr ich in die Hölle.
Ist doch geil, voll meine Welle.
Ihr könnt weinen, leise greinen,
und euch mit euch selbst vereinen,
euch bei eurem Gott beschwer’n:
Ich will mich vermehr’n.
Und es bleibt der kalte Dunst,
ihr verbranntet alle Kunst.
Doch ich hasche nach der Asche,
tanz mit ihr und schwenk die Flasche,
trink mit ihr den roten Wein:
bei ihr will ich sein.
Auf dem Sofa Jan und Claus,
sehen wie Kartoffeln aus,
reden über Hitlers Siege,
suchen für sich eine Liege,
und ne Frau, die sie bekocht,
ich hab sie nie gemocht.
Wer noch an Nationen glaubt,
wird von Deutschland nachts beraubt,
denn dann muss man an es denken,
es hat leider nichts zum Schenken,
nur den höchsten Liebespreis,
und viel braunen Scheiß.
Bin schon längst Cosmopolit,
weil man so die Sonne sieht,
auch der Mond dreht seine Runden,
wer sein Licht trinkt, wird gesunden,
und es weicht der deutsche Krampf,
Hitler singt „Mein Kampf!“
Und die Internationale
singen Thunfische und Wale,
Moby Dick und Leviathan
nehmen Neptuns guten Rat an,
machen Staat mit Rungholts Güld
und versenken Sylt.
Und ich falle und sie steigt,
so, wie sich das Mondschiff neigt,
geht die Sonne unsrer Wonne
über irgendeiner Tonne
in der hinterletzten Klapse auf,
so ist des Lebens Lauf.
Und sie führt ne Zigarette
an den Arm, den sie gern hätte,
doch sie ist nur ein Verlierer,
ist nicht seiner, ist nur ihrer,
und sie drückt die Kippe aus,
dunkel wird das Haus.
Ich sah sie, wie sie dort saß,
und schon Zigaretten aß,
half ihr auf, sie war genesen,
konnte meine Augen lesen,
und in ihren sah ich Glück.
Wann kommt sie zurück?
Wer nicht kommt zur rechten Zeit,
wird vom Übel nicht befreit,
und im Dunkel sah ich Leiden,
das sich nicht mehr konnt‘ vermeiden,
Echtes kann man nicht zerstör’n.
was sonst soll mich betör’n?
Und das Beste, was du hast,
ist yet to come, it’s gonna last,
blüht der violette Flieder,
ziehe aus dein enges Mieder,
lass die Brüste atmen frei,
und ich bin dabei.
Deutschland, Deutschland, Deutschland sinkt,
weil es hier nach Hitler stinkt.
Würde es nach Hitler riechen,
müsstet ihr hier nicht so kriechen,
aber ihr seid lau und schal.
Bis zum allerletzten Ma(h)l!
© by Patrick Rabe, 18. September 2020, Hamburg.
Moria, Kalifornien,Seehofers aufgeschwemmte Freistaats-Wohlstandfresse, sein unglaublich sinnvoller Vorschlag, "unbegleitete Jugendliche" aus dem Flüchtlingslager in 12 EU-Staaten reisen zu lassen, das kommende Oktoberfest, und wie man schäumendes Bier mit Mundschutz trinkt. Mittlerweile sammle und archiviere ich schon meine Kotze.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.09.2020.
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