Patrick Rabe
Millennium
Millennium
(New Years Day, Version Januar 2000)
Der Patrick-und-Stefan-Song,
von U2 nicht autorisiert.
Die Luft, sie flirrte einsam, Berlin `ne Woche her,
es waren jene Tage, die brachten uns ans Meer.
Doch jeden an ein and’res, man gab es bloß nicht zu.
Und dann die leere Straße, wir beide, ich und du.
Millennium gewesen, die Feier war genial,
es flogen viele Böller, und doch, der große Knall,
den viele prophezeiten, in Seelen nur geschah,
wir beide in dem Restaurant, wir waren uns so nah.
„Was ich in dir erkannte, das sagte ich dir nicht,
ich weiß, du hattest Angst vor mir, doch du, du warst das Licht,
dein Lachen war ein Trost für mich, nach einem schweren Jahr,
ich war mir nicht mal sicher, ob ich noch am Leben war.“
„Was ich dir niemals sagte, ich hielt es für gegeben,
dort rang ich mit dem Teufel, ich kämpfte um mein Leben,
es war Verlorengehen, als ich euch dort verlor’n,
doch zitternd in der Nacht wurd‘ ich auch diesmal neu gebor’n.“
Ich fuhr allein nach Hause, wir ha’m uns knapp verpasst,
es war `ne geile Sause, gewichen war die Last
von Tod und Höllenfahrten, ein Jahr im Teufelsschlund,
ich legte mich ins Bett hinein und schlief mich ganz gesund.
Darauf begann ein Grübeln, Bonn hatte still gehofft,
Berlin würde verpuffen, man irrte sich schon oft,
der Umzug kostete viel Geld, das hatte man nicht ganz,
der Kölner Dom ragt bis nach Bonn, als Schatten, nicht als Glanz.
Der Neujahrstag war einsam, die Straße leergefegt,
es lag Reif auf der Straße, und nichts hat sich bewegt,
ich will mit dir sein, Tag und Nacht, so tönt es unentwegt,
nicht Gold, Papiergeld hat uns alle flachgelegt.
Die kalte Straße einsam, der dunkle Himmel klar,
so lang niemand gesehen, die neue Zeit war da.
Da sah ich dich am Bahnhof, die Nacht war nicht mehr stumm,
ergriffen gingen wir den Weg ins New Millennium.
© by Patrick Rabe, 19. September 2020, Hamburg.
Zur Erklärung: Ich möchte mit diesem Gedicht nicht U2 provozieren, sondern allenfalls ehren, auch wenn das eher das Resort von Stefan ist. Es ist natürlich wirklich eine Hommage an den Song „New Years Day“, den ich für einen der genialsten ihrer Songs überhaupt halte. (Sie haben viele davon! Looking forward on the reissue of „All that you can’t leave behind“, my favorite Song of that Album is „Stuck in a moment, you can’t get out of“ We both, Stefan and Patrick got out of that hellish moment, and this song did it’s part in that. „I am still enchated by the light you brought to me. Still listen through your ears, through your eyes I can see.“ My favourite line oft hat song.) Gerade die von ihnen oft weggelassene, letzte Strophe von New Years Day empfinden Stefan und ich als den Hammer. Vielleicht nur aus unterschiedlichen Gründen. Als Stefan und ich im Jahr 2000 eine Band gründen wollten, die „Dorn“, bzw. „Dorn oft he day“ heißen sollte (Letzteres war dein Vorschlag, Stefan, mittlerweile find ich das auch geil, aber du weißt ja wahrscheinlich, wie das ist mit Leuten, die ein wenig „bossy“ sind, vor allem Lead-Sänger. Nicht, dass ich deinen Ansatz damals nicht verstanden hätte, ich fand das als Bandnamen nur zu verquast. Und außerdem war ich auch schon damals eher ein Kind der Morgensonne.
Darum konnte ich bei Mondschein auch immer über den Rasen gehen, ohne dass ich plötzlich vor der Universität von Cambrige aus einem Wurmloch kam, und von einem Polizisten, der aussah, wie David Gilmour eine mit einem „Rasen betreten verboten“-Schild eine übergebraten bekam. - „The Lunatic (der Mondsüchtige/der Verrückte) is on the grass“, Zeile aus „Brain Damage“ von Pink Floyd. - Das ist nur Richard Dawkins passiert, der daraufhin alle Wurmlöcher vor der Cambriger Universität mit Pattex Alleskleber zuklebte (keine Produktwerbung!) und ein erst stadtbekannter, und später weltbekannter Atheist wurde.
Zitat Ich beim Proben: „Ich hasse den Bono in deiner Stimme!“ Aber was geil ist, wir haben den Song “Demoralizing silence“ auf Tape, live in Echtzeit eingespielt, mit Daniel am Schlagzeug und Gyde mit spirituellen Handbewegungen im Hintergrund (für alle Youtube-Irren von heute: Diese Handbewegungen hört man auf der Aufnahme nicht raus, weder mit noch ohne beknackte Kopfhörer.) Eine Freundin, der ich den Song mal vorspielte, sagte mir, die Aufnahme sei nichts, wofür man sich schämen müsse, das klinge wie eine echt gute Alternative-Band. Wir werden das Tape natürlich auch ganz geheim für uns behalten, dann wächst der Mythos ins Unermessliche.
Das hier vorliegende Gedicht ist eine Hommage an die Übergangstage zwischen den Jahren 1999 und 2000, die Silvesterparty in Berlin, und den erhebenden Moment, als wir es auf einer kalten Langenhorner Straße in einem erhebenden Moment – vielleicht als erste-formulierten: „Wir sind jetzt im neuen Millennium.“
Die erste von den beiden Strophen in Anführungszeichen habe ich aus der Sicht von Stefan geschrieben, die zweite aus meiner Sicht. Die anderen, die dabei waren, mögen jetzt bitte nicht beleidigt sein.
© by Patrick Rabe, 19. September 2020, Hamburg.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.09.2020.
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