Karl-Konrad Knooshood

Turm

 


Eines Bildes, nur flüchtig wurd ich gewahr,

als just ich putzend tätig war,

Dort stand, des Sturmes Trutz, schutzlos der Brandung,

schäumend ausgeliefert dieses Eiland,

auf dem stolzgeschwellt und rüstig, kräftig in Ummantelung,

zackig sein Bestand, in schroffer Silhouette markant,

mutig schwarz seine Umwandung,

arg, dass meines Herzens Landung,

sich im Bilde vollzog,

 

Der Schein des Schein mich trog,

alsbald meine Gedanken Dialog,

führten mit dem Bildgeschehen,

nach dessen wahrem, tiefem Feuer,

schürend Hang nach Abenteuer,

lauterer Zwang, törichtes Streben,

der Phantasie zu, ungestümen Wesens,

 

Dies Ding stand auf einem kahlen Oval-Felsen,

steil, zerklüftet schroff seine Riffe,

an die, mit tosend tobenden Wellen,

des Meeres Gewalt schäumend gischtet,

 

Ein Leuchtturm war's – mit hellem Lichte,

wie er nur im Märchen steht,

dem Lob schon so viel gedichtet,

und der im Sturme nie vergeht,

 

Stabil und sicher im Fauchen wütend schnaubender Wässer,

kühl und sicher seiner selbst,

im Mondlicht, die Sicht besser,

er allem Ansturm zum Trotz standhält,

 

In ihm sichere Burg, vor allem profanen Kult,

vor einer wahnsinnigen, kalten Welt,

vor aller Fragen nach Sühne und Schuld,

nicht zuletzt vorm großen Geld,

 

Kein Gedächtnis fürs Schlechte,

das Wasser klagt nicht an,

alleinig die monumentalen Wellen brechen,

sich am schroffsten, scharfen Felsenstrand,

 

Drum möcht' mit meiner Liebsten ich,

will sie oder am liebsten nicht,

in das kleine, feine Paradies,

dieses (lauschige) Plätzchen inmitten der Wildnis,

 

Sie wird's genießen,

wir werden fließen,

verschmelzen ineinander,

bleiben hier und wandern,

nicht mehr weiter aus,

 

Unser Haus,

hier drauß',

doch außen 's stürmisch,

innen gemütlich,

Wir beide vereint,

im Leuchtturm,

im tosenden Sturm,

eins im Herzensgleich,

 

Inmitten der Brandung,

unsre ruhige Landung,

im wahren Sein,

umflutet vom Leuchtfeuerschein…







 

(02.10.2009)(leicht überarbeitet 2020) (C) 2020 KnoKnoops. 


Was habe ich gemacht, als ich noch jünger war? Natürlich auch geschrieben. Meine Schreibtätigkeit geht
fast endlos weit zurück, weiß nicht mehr, wann ich angefangen habe. Diesen alten "Klassiker" fand ich
neulich wieder. Meine Schrift hat sich seitdem stark gewandelt, auch die Themenwahl und die ungelenke
Schreibweise. Wenngleich ich in dieser leichten Überarbeitung (das Allermeiste beließ ich schon im
Urzustand, so ich meine Sauklaue überhaupt lesen konnte) sicherlich einiges modifiziert habe, hatte ich
doch den Eindruck, dass es klingt wie vieles Aktuelles von mir. Tja, ich weiß es nicht, das bleibt dem
geneigten Leser (gemeint: beiderlei Geschlechts) überlassen. Es ist ein Sehnsuchtsgedicht, wie ich sie
immer wieder gern schreibe. Mit meine Freundin, Partnerin, mit einem geliebten Menschen so oder so (ein
Mensch sollte es schon sein, ein Tier allein reicht nicht, ist aber optional ergänzend glänzend) Autarkie
erreichen, weit weg sein von den Enttäuschungen, die im Kontakt mit anderen Menschen oftmals (nicht
immer) lauern. Auf eine einsame Insel (nicht unbedingt mit Leuchtturm, eine stabile Hütte, die etwaigen
Stürmen, Feuersbrünsten und Gewittern trotzen kann, mit fließend Wasser aus eigener Klär-
Wiederaufbereitungsanlage, Strom und irgendeinem Funksignal ins Internet würde schon reichen, dazu
Pflanzenwuchs und ein paar Tiere auf und um die Insel - Fische sind toll), in einen tiefen, fast
unzugänglichen Landschafts- bzw. Waldbereich, ins Gebirge, in ein abgelegenes Dorf mit unterirdischen
Anlagen mit modernster Technik, auf einen fremden Planeten mit allem Guten in Hülle und Fülle...Die
Möglichkeiten wären endlos. Im Auge des Sturms, wo's am ruhigsten ist.
Karl-Konrad Knooshood, Anmerkung zum Gedicht

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