Ulrike Deutschmann
Lüge
Die Erkenntnis schimpft mich einen Narren.
Hab doch gewusst,
doch
blind taumelnd wollte ich noch nicht erwachen.
Ich habe mir die Augen
zugeklebt,
um die Wellen nicht sehen zu müssen.
Hab die
Wässrigen übermalt ums erscheinen zu lassen.
Hab dann gelacht
ums zu verstecken.
Meine eigenen Gedanken schütteln ihre
Häupter
über meine gnadenlos bodenlose Dummheit.
Ich
nähe ihnen die Münder zu
und nun schreien sie lautlose Schreie
in meinem Kopf.
Ich singe laute schiefe Liebeslieder um sie zu
übertünchen-
Ich singe laut und tanze wild,
um doch
wenigstens dort draußen alle zu täuschen.
Nun gehen
meine Worte fehl,
schlüpfen rigoros zeternd aus ihrem rotem Kokon.
Mit meinen weißen Gespensterhänden stopfe ich sie wieder
zurück
in ihr ungeliebtes Gefängnis aus weiß
glänzenden Gitterstäben
und einem bedrohlich ausschlagendem
Wärter.
Sie hämmern wütend gegen meine weiche Hülle.
Zugeklebt und weggesperrt und festgenäht,
klopfe ich mir
selbst fröhlich dankend auf die Schulter.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2020.
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