Robert Nyffenegger
Das verlassene Blatt
Kein Kindergedicht
Ich häng allein an Astes Baum,
Bin bräunlich und zerknittert.
Es ist wahrhaft kein böser Traum,
Ich bin zu Recht erbittert.
Verwandtschaft hat sich aufgemacht,
Ist über Nacht verschwunden.
Und keiner, der mit einem lacht
Und fröhlich dreht die Runden.
Der Herbstwind hat sie weggefegt,
Und ich steck hier alleine.
Wie bin ich doch so aufgeregt,
Hab schliesslich keine Beine.
Wie komm ich runter, frag ich mich,
Bin dürr und auch zu leicht.
Allein hier oben fürchterlich.
Die Angst mich jetzt beschleicht.
Die Krähe auf dem Neben Ast,
Kräht: das ist kein Problem.
Ich pflanz dir eine dicke Last,
Aufs Blatt und du wirst sehn.
Quintessenz:
Wenn Scheisse meist auch Scheisse ist,
Ist`s manchmal doch kein Mist.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.10.2020.
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