Horst Fleitmann

Die Leiden der jungen Wörter

Manchmal will man Amok laufen,
denn es ist zum Haare raufen,
wenn man hör'n sie muss und lesen:
Worte die noch nie gewesen.

Fehlt  zum Lernen die Geduld, 
heißt es, man hätt' selber Schuld.
Neben Wechstabenverbuchsler
gibt es auch die Wort-Geburts-ler:

"Belfies" sind, ich sag es barsch,
selbstgemachte "Pics" vom ... Hintern
Den Kopf am "Bad-Hair-Day" geknipst,
zeigt die Frisur die nicht gut sitzt.

Wer die Erde möcht‘ behandeln
muss zum "Terra-peut" sich wandeln.
Ein lauter Hund heißt "Dezi-bell"
"Pre-Lenz": erscheint der Frühling schnell.

"Profi-chiller" sind so Leute,
schonen ganztags ihre Häute.
"Stock-hol‘n" nennt man das Syndrom
soll ein Köter Stöckchen hol’n.

Ein schon ält‘res neues Wort:
Johnsons "Brexit mit Komfort".
Sind sie leer erst, Englands Kassen,
wird man den Premier entlassen.

"Uhren-Söhne" weit und breit
achten stark auf Pünktlichkeit.
Ganz am Ende wie ihr seht
schließlich noch der "Shitstorm" steht.

Dieses deutsche "Wörter-Leiden"
wird wohl auch in Zukunft bleiben.
Neuwortdeutsch ist "up to date".
Manchmal merkt man es sehr spät.

© Horst Fleitmann, 2020

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