Lieber Karl-Heinz,
nachdenklich stimmende Zeilen. Nun habe ich als Kind vom Krieg nur einige Spuren mitbekommen in meinem Geburtsort am Rhein. Es gab ein paar Einschusslöcher an Hauswänden und wir haben hier und da Munitionsreste gefunden. Meine Eltern haben mir einiges erzählt. Meine Mutter von Einquartierung in dem großen Gutshof, wo sie geboren war, und mein Vater von Russland, wo er durch "Glück" (Kopfschuss, Granatsplitterverletzung) gerade noch herausgekommen ist. Schon als Kind fühlte sich das sehr fremd und weit weg für mich an... Und wenn ich jetzt Jüngeren von Dampflokomotiven erzähle, mit denen ich anfangs noch zum Gymnasium gefahren bin, von Telefonen mit Wählscheibe, von einem Winter, als der Rhein zugefroren war, und von auf der Herdplatte heißgemachten Pfennigen, die wir an Fenster mit Eisblumen gedrückt haben, damit es ein Guckloch gab... Wie schnell Vergangenheit funktioniert...
Herzlichst,
Frank
Frank Gülden18.11.2020
Hallo Karl – Heinz, vieles was damals geschah, da ist die Kausalität auch bei anderen Ländern zu suchen, ob es die Verträge nach dem Ende WK 1 waren oder noch so manches, dass der „GRÖFAZ“ einigen Poilitikern schon in den Plan passte! Es gibt wenige Menschen, die hinter die Türe schauen und nach der Ursache der Machtergreifung von Adolf suchen! Mutter und auch mein Vater hatten mir immer viel erzählt und ich habe gute Bücher zuhause, die all dies begründen! Gerne gelesen Karl – Heinz und Grüße Dir der Franz sowie bitte auch Grüße an Hildegard!
*Karl – Heinz, Du bist ein sehr kluger Mensch!
FranzB18.11.2020
Verblendet war das ganze Volk gewesen,
es glaubte an ein Deutsches Reich,
das Land mit den Leuten ist nie genesen,
es stappelte sich Leich' an Leich'.
Karl-Heinz, ich spürte nur die Nachwirkungen des Krieges und Österreich musste sehr viel an Wiedergutmachung an die Russen bezahlen, erst 10 Jahre danach war Österreich wieder frei.
Diese Freiheit gilt es zu erhalten und das geht nur,
wenn ein neues Weltbild ohne Kriege wir gestalten.
LG Bertl.
freude18.11.2020
Lieber Karl-Heinz, du bist einfach ein Hüter deiner Erinnerungen, die traumatisch in deinem Gedächtnis ihre Spuren hinterlassen haben.
Gerade der Monat November mit seinen Gedenktagen, der zahlreichen Kriegs-Gefallenen und Opfer von Gewalt, zeigt sich von der besinnlichen Seite und weckt in seiner Anlehnung Erinnerungen. Wer könnte sie wohl kompetenter und besser aufarbeiten, wie du als Zeitzeuge vieler Kriegsschauplätze. Es ist eigentlich schade, dass unsere Welt seit Menschengedenken immer wieder auf Kriege basiert.
Mit frdl. GR. Karl-Heinz
Musilump2318.11.2020
Lieber Karl-Heinz,
wenn ich auch den Krieg nicht erlebt habe, so ist es gut, das es Menschen wie dich gibt, die daran erinnern. Mein Vater war in Russlund an der Front und hatte einen Armdurchschuß sein Leben lang hat er darunter gelitten.Auch war er für eine Zeit im Lager Dora. Wenn er auch über die Kriegsjahre erzählt hat.Über Dora konnte er nicht sprechen, zu tief saßen die Erinnerungen.
Die Menscheit sollte daraus gelernt haben, aber noch immer gibt es zu viele Kriege auf dieser Welt.
Herzlich grüßt dich
Karin
KarinKlara0619.11.2020
Lieber Karl-Heinz,
Ich bin ein Nachkriegskind, aber meine Geschwister haben als kleine Menschlein den Hunger und die Angst schwer mitbekommen. Meine älteste Schwester hat heute noch ein Trauma davon. Ich habe nur die Trümmer von München noch miterlebt, die nach und nach verschwanden. Meine lieben Eltern haben es immer verstanden, dass wir nicht hungern mussten, obwohl auch die Nachkriegszeit hoch happig war. Unter uns wohnten jüdische Menschen, die einen Amisoldaten bei sich aufnahmen. Er war immer sehr nett und hat uns mit Bonbons und Schokolade verwöhnt. Trotzdem habe ich tief in mir den Schock des Krieges drin und mag Flugzeuge bis heute nicht. Sehr nachhaltig geschriebenes Gedicht, das nachdenklich macht, wenn man es nicht eh schon ist. Ich mag den November, eben wegen seiner tiefen Stimmungen innerlich, wie äußerlich. Als Zeitzeuge, hast Du alles sehr gut beschrieben.
liebe Grüße,
Heidi
Alidanasch20.11.2020