Harry Krumpach
Herbststurm
Herbststurm läßt sich Bäume biegen,Blätter fallen wie Regen nieder;
Sturmböen peitschen durch die Kronen,
Äste fallen hin und wieder.
Dunkle Wolkenballen jagen,
wild verweht am Horizont;
und der Sturm geißelt die Wellen,
wie er es vorher nie gekonnt.
Nur die sonst so scheue Möwe,
wirft sich mutig in den Wind;
und sie schreit voll Wohlbehagen,
denn sie ist des Sturmes Kind.
Sie genießt in vollen Zügen,
dieses Wetter, doch allein;
denn bei diesem wüsten Toben,
mag kein anderer draußen sein.
Nun des Wassers Dämme brechen
und es schwimmt sich seitlich frei;
es besteigt die trocknen Flächen,
als wenn es hier zu Hause sei.
Seine Macht scheint unbezwungen,
manches Schiff gerät in Not;
düster spiegeln sich die Wellen
und das Riff verheißt den Tod.
Plötzlich öffnet sich mit Tosen,
auch das Tor, das bisher schwieg;
Wolken können sich entladen,
Regen trägt davon den Sieg.
So spontan, wie es gekommen,
flaut das Unwetter jetzt ab;
und es herrscht bald Totenstille,
wie in einem dunklen Grab.
Man beschaut sich jetzt die Werte,
die der Sturm vernichtet hat;
auch die See ist wieder ruhig
und so, wie ein Spiegel glatt.
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Harry Krumpach).
Der Beitrag wurde von Harry Krumpach auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2020.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).