Andreas Vierk
Portrait
Ein blonder Wasserfall stürzt nieder
auf Schultern, hell und schmal.
Er singt im Sterben seine Lieder,
er wiederholt sich immer wieder,
verbirgt ein Muttermal,
versteckt den Mond im Nackenbogen,
in seiner Auferstehung.
Er schwingt sich, wird emporgezogen
und steigt in immer neuen Wogen,
wie Milch in Windverwehung.
Du hast dich plötzlich umgedreht:
Zwei braune Kolibris,
in deren Mitten Tod sich dreht,
der doppelt in der Helle steht,
in einem Lichtverlies.
Ein Stoffverband, als wäre wund
dein unteres Gesicht,
verhüllt die Nase und den Mund,
verschweigt mir deiner Tiefe Grund
und deines Atems Licht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.11.2020.
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