Mario Morgenroth
Terra Triumphalis
1. Im ErwachenBerührt, von der schmückenden Hand
eines Sonnenaufgangs, ruht der Himmel
über einem Meer von roten Dächern
Nur das Murmeln eines Baches
durchbricht das Gewölk der Stille,
in der die flüchtige Sekunde
zur Ewigkeit reift
2. Im Erleben
Unter dem Bahndamm hindurch
führt ein Weg zu einem märchenhaften See,
auf dessen Haut sich tausendfach
züngelnde Flammen
spiegeln -
entzündet von zarten Gestalten
in lichtdurchlässigen Gewändern,
die auf gläsernen Fliesen
die Nacht bewandern
3. Im Erkennen
Inmitten des Farbenrausches
eines heraufdämmernden Morgens,
trägt ein Vogel Zweig für Zweig zusammen
zu einem beschaulichen Nest -
wohl nichts geschieht von selbst,
keine Tat erwächst aus müden Zweifeln,
auch nicht in einer Welt von
unerschöpflichem
Reichtum
4. Mit geschlossenen Augen
Jahre versinken wie Wasser im Wüstensand,
es bleibt die Erinnerung,
eine Fülle an Bildern -
die Dankbarkeit für ein Leben,
das sich im letzten Augenblick
erfüllt,
aber auch die Hoffnung;
in ihm ruhe das Bekenntnis
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.12.2020.
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