Andreas Vierk
Eurydike
Der Tod hat einen kleinen Mund
mit nadelfeinen Zähnen,
färbt sich die Hand im Wintergrund
und hebt den Kelch in frohem Rund:
das Sektglas mit den Tränen.
Er rollt dich über seine Zunge,
schürzt prüfend seine Lippe.
Er küsst sich selbst in jede Lunge,
und wirft die Saat, mit großem Schwunge,
aus Atemnot und Grippe.
Ich aber trank aus seinem Glas
den Rest von deiner Glut.
Da packte mich das Übermaß
erstickter Süße, heißem Gas,
absurder Kuckucksbrut.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.01.2021.
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