Hans-Jürgen Graf
Der Hoffnung Klagelied
Mein Kind, noch wächst Du in meinem Leibe.Nichtsahnend, was diese Welt wohl bringt.
Kann ich Dich ernähren und richtig kleiden?
Ich weiß es nicht, mein Kind.
Mein Kind, geboren in diese kalte Welt.
Noch unwissend, was wird sein.
Doch bereits in Probleme hinein gestellt.
Und noch so klein.
Mein Kind, für Dich die Sorge zu tragen.
Scheint unmöglich zu sein.
Bist nichts wert? Wirst Du Dich bald fragen.
In Deutschland scheint's so zu sein.
Mein Kind, Du kommst aus unterster Schicht.
Despektierlich Prekarier genannt.
Für die ganz oben zählst Du nicht.
Wirst über Sparen und Kürzung verbannt.
Der Regelsatz enthält nichts für Bildung.
Sie ist nichts fürs gemeine Pack?
So erscheint einem der Verbildeten Meinung.
Mir scheint, dass es hier einen Fehler hat.
Dein Freud und Leid, Dein Wachstum und Leben.
Kümmert Konzern und Politik einen feuchten Dreck.
Aus Fördern wird Ausbeutung, aus Fordern wird Nehmen.
Und wirst Du zu kritisch, dann schafft man Dich weg?
Mein Kind, sie nehmen Dir Freiheit und Ehre.
Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.
Oft denke ich, ob ich schuldig wäre,
Weil der Gedanke an ein Kind mir gefiel?
Meine Kraft ist es, allein Dich zu lieben.
Egal was auch immer geschieht.
Für Dich zu kämpfen und auch zu siegen.
Damit Ehre und Freiheit Dich wiedersieht.
(c) H. J. Graf, 2008 Vorheriger TitelNächster Titel
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.02.2021.
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