Federbachabend

Schon wiegen sich erste Schneeglöckchen

in mattgoldener Januarnachmittagssonne.

Durch wintergrüne Auen mit dürren Raindolden

führt der Feldweg zum hochstämmigen Wald.

Kahle Bäume wachen über schlafende Natur

unter welkraschelender, brauner Laubdecke.

Von der Federbachbrücke schauen wir

Enten zu, wie sie mit hochgestelltem Schwänzchen

im dunklen Wasser die Köpfe futtersuchend eintauchen,

während sich eine Nutria unter efeuberankten Pappeln

an Brombeerblättern gütlich tut und Tropfen

von ihrer Schwimmerei aus dem Fell schüttelt.

Bald naht der Abend vom westlichen Rhein,

taucht Erlen in rötliches Licht, von deren

Zweigen sich feine Zapfen und Altblätter

schwarz im Frühabendschein abzeichnen.

© Inge Offermann

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