Gabriele Förster-Wöbke
Die Corona-Frisur
Der Mann hat 's heute auch nicht leicht,
ist selbst nicht auf „Friseur“ geeicht.
Der Bartrasierer, falsch gestellt,
das Haupt nur, nicht den Geist erhellt.
Dem einen sprießt nun aus der Glatze,
da hilft auch keine Maskenfratze,
der Flaum vom Elefantenkalb,
ganz babyweich - nur oberhalb.
Ein anderer ist Stellvertreter
vom altbekannten Struwwelpeter.
Doch auch die Frau hat es nicht leicht,
sofern sie nicht frisurgeeicht.
Die Dusch-Frisur, Bananen like,
sie hält jetzt eine ganze Zeit.
Genau genommen eine Woche,
dann kommt die nächste Leid-Epoche:
Ist frau das Föhnen nicht gewöhnt,
wird sie danach bestimmt verhöhnt.
Das lange Haar in runder Bürste,
verklettet sich in Struwwel-Würste.
Der Mann eilt bei dem Wehgeschrei
mit einer Schere flink herbei
und schneidet ab die ganze Strähne.
Das war 's dann mit der Langhaarmähne
Die Frau steht heulend nun vorm Spiegel,
der Mann hat 's gut, er trägt 'nen Igel.
Die Haare stehen lang zu Berge,
(Schneewittchen wollte SIEBEN Zwerge).
Doch macht er dennoch seine Faxen
und meint, ER sei ein Stück gewachsen.
Doch irgendwann ist es soweit,
es folgt die maskenfreie Zeit.
Mit ihr beginnen neue Sorgen:
„Mein Gott, was bist Du alt geworden!“
© 2021 Gabriele Förster-Wöbke
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.02.2021.
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